Es gibt Orte, zu denen habe ich eine besondere Beziehung: Gran Canaria, die drittgrößte der Kanarischen Inseln, zählt dazu. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Besuch in der Sandkiste im Inselsüden erinnern, an die goldschimmernden Dünen, die wie Meereswellen gegen das Land branden und vom Passatwind mit der Beständigkeit eines Schweizer Uhrwerks immer neu gekrümmt, gefaltet und geprägt werden; an die Herden von Nackedeis, die sich in abgelegenen Winkeln sonnen.
Inhaltsverzeichnis
Gran Canaria, zum Ersten
Mein erster Besuch: Er liegt viele Jahre zurück, als die meisten Deutschen noch mit dem VW Käfer Richtung Adria düsten und Flüge so unbeschreiblich teuer waren, dass kaum ein Normalverdiener auch nur einen Gedanken an diesen Luxus verschwendete. Womöglich wäre auch ich auf dem Boden geblieben, wenn mir meine Eltern diese Schwelgerei nicht zu meinem Abitur spendiert hätten.
Endlose Strände und tiefblaues Meer
Viele Erinnerungen habe ich nicht an jenen Aufenthalt auf Europas Außenposten vor der Küste Afrikas. Wie auch! Mit 18 – und ich erlaube mir für viele Altersgenossen zu sprechen – stand einem nicht unbedingt nach Wanderungen oder Radtouren der Sinn: Die landschaftlichen Schönheiten der Insel waren eher etwas für die Busladungen betagter Touristen, die mal etwas Abwechslung zum Strandleben brauchten. Was Gran Canaria für mich so besonders machte: die endlosen Strände, das tiefblaue Meer, das auch im November noch angenehm warm war, die Sonne, die keine Pausen zu kennen schien, nicht zuletzt die Diskotheken, die einem Landei wie eine Offenbarung erschienen.
Las Palmas – von mir verschmäht
Die nächtlichen Tanzmarathons hatten natürlich ihren Preis: Tagsüber lag der Teutonen-Export am Strand, um mit kaffeebrauner Hautfarbe missgünstige Bekannte neidisch zu machen. Abends schwirrte er in die Dunkelhöhlen ab, wo sich halb Europa ein Stelldichein gab. Um es kurz zu machen: Dass Gran Canaria mit Las Palmas eine Hauptstadt besitzt, in der man mehr Zeit als nur einen Nachmittag verbringen kann, dass das Inselinnere berückend schön ist und der Norden Bilder einer wilden Atlantikküste offeriert – all das ist mir damals entgangen.
Gran Canaria – das Massenziel
Lange herrschte Funkstille zwischen mir und dem Sonneneiland, obwohl es mein privates Leben ziemlich verändert hat (wie, überlasse ich eurer Fantasie). Es gab andere Ziele, die verlockender waren, andere Regionen, die mich mehr interessierten. Gran Canaria war überlaufen,ein Urlaubsghetto, wo zeitweilig mehr Engländer und Deutsche anzutreffen waren als Spanier. Und wer möchte schon an Orten weilen, wo man sich wie in „Nueva Germania“ fühlt.
Deutsche Brauhaus-Glückseligkeit
Wenn einem der Sinn nach fremden Kulturen steht, braucht man weder „Deutschen Bäcker“, noch „Deutschen Metzger“, schon gar keine bayerische Brauhaus-Glückseligkeit. Den einsamen Strand von Maspalomas, wo man sich „wie der einzige Mensch auf einer verwunschenen Insel“ fühlt – den gab es schon in den 70er Jahren nicht mehr.
Gran Canaria, zum Zweiten
Es wurde Zeit, die Insel erneut zu besuchen; jenes Eiland, das zwar als Dorado von Nur-Strand-Sand-Sonne-Fetischisten verschrien ist, dem Kenner allerdings bescheinigen, so vielfältig wie ein ganzer Kontinent zu sein. Die Insel besitzt 14 verschiedene Mikroklimazonen, von den stillen, nebelverhangenen Lorbeerwäldern im Norden bis zum weichen Wüstensand im Süden, wo sich sattblaues Meer und goldfarbene Dünen küssen. Manche sind bis zu 30 Meter hoch.
Erneut ein verstörender erster Eindruck
Der neuerliche erste Eindruck ist wahrlich verstörend: Wer vom Flughafen an der Ostküste zum südlichen Inselzipfel fährt, über eine schicke, noch ziemlich neue Autobahn, bekommt das kalte Grausen. Rechts und links breiten sich gesichtslose Industriegebiete aus. Sie wechseln sich ab mit riesigen Outletcentern und verwinkelten Bettenburgen, die wie ein Krake über die Hänge kriechen.
Eine Landschaft aus dem Betonmischer
Die Playa del Inglés, der „Strand der Engländer“, wo sich Heerscharen deutscher Touristen über eine Infrastruktur wie in Wanne-Eickel freuen, gleicht einer Landschaft wie aus dem Betonmischer. Bausünden aus den 70er und 80er Jahren krallen sich an den kilometerlangen Strand, lassen sich weder mit Farbe, noch mit reichlich Gartengrün wegradieren. Das Touristenmekka steht für eine völlig aus den Fugen geratene touristisches Entwicklung: ein bisschen wie der Moloch Benidorm, ein bisschen wie der sozialistische Wahnsinn Mamaia.
Meloneras: Antwort auf den Touristenschwund
Ihre beste Zeit hat die Abschreibungs-Architektur in Playa del Inglés und im benachbarten San Augustin hinter sich. So sind renditegeile Investoren einfach weitergezogen. Das Ergebnis: eine kilometerlange Hotelwüste rund um den Faro de Maspalomas, den berühmten Leuchtturm an der Südspitze der Insel. Meloneras, der jüngste und luxuriöseste Teil von Maspalomas, war die Antwort auf rückläufige Touristenzahlen. Dort durften nach einem Beschluss der Kanarenregierung nur noch Hotelneubauten der gehobenen Kategorie entstehen, viele mit All-inclusive-Konzept, was den Ghetto-Charakter solcher Häuser noch verstärkt.
Hotelkonzepte zwischen Kitsch und Kunst
Was millionenschwere Geldgeber oberhalb der aussichtsreichen Klippenpromenade in die Erde gestampft haben, bewegt sich irgendwo zwischen Kitsch und Kunst. Die weitläufigen Vier- und Fünf-Sterne-Resorts, die mit einem Haufen Pools, Wellness-Tempeln, Bars und Restaurants glänzen, sollen mal an ein kanarisches Dorf erinnern, mal an eine afrikanische Siedlung mit reichlich Exotik.
Mancher architektonische Geistesblitz hat etwas von Disneyland an sich: wenn die recht originalgetreue Nachbildung der „Iglesia de San Sebastian“, eine der ältesten Kirchen der Insel im 30 000-Seelen-Ort Agüimes, als Empfangshalle eines Luxus-Hotels herhalten muss. Sie ist auch der Grund, warum das Hotel von weitem meist für ein Gotteshaus gehalten wird.
Die Auswüchse des Tourismus
Die fantastischen Strände, die einzigartigen Dünen, die unnahbare Steilküste weiter im Westen: All das wiegt mein Unbehagen angesichts dieser touristischen Auswüchse nicht auf. In fast jeder Bucht, und sei sie noch so klein, stapeln sich Appartementanlagen die Hänge empor. An den Stränden fühlt man sich nicht nur im Sommertrubel wie in einer Sardinenbüchse; und das Angebot in all den schäbigen Einkaufszentren ist so austauschbar, dass der Leitsatz gilt: Hast du eines gesehen, hast du alle gesehen. Überall nur gefälschte Lacoste-Shirts und gefakte Michael-Kors-Taschen
Bauruinen in Puerto de Mogán
Puerto de Mogán mag in den 80er Jahren ein bezaubernder Flecken gewesen sein, dem clevere Marketingstrategen vollmundig den Zusatz „Venedig der Kanaren“ verliehen. Doch selbst hier, an dem vulkanisch-steinigen Küstenabschnitt, haben sich Spekulanten und Baulöwen sträflich ausgetobt. Weiß getünchte Hotelburgen kleben wie Bienenwaben an steilem Fels. Appartements wurden wahllos an die Hänge geklatscht. Daneben verrotten Bauruinen, die von Finanzkrise und gescheiterten Höhenflügen künden und von denen niemand weiß, ob sie jemals vollendet werden. Es fällt schwer, die kleinen Wasserläufe und hübschen Brücken in dem einst verschlafenen Nest auszumachen, das laut Unesco das beste und gesündeste Mikroklima der Welt hat.
Das andere Gesicht Gran Canarias
Gran Canaria deshalb abhaken? Um die Insel einen großen Bogen machen, die der Zeit-Verleger Gerd Bucerius schon 1979 als „baulichen Alptraum“ einstufte? Das wäre ein Fehler. Denn die Insel des ewigen Frühlings, wo das Meer nie kälter als 18 Grad ist, hat viele Gesichter. Knapp 20 Kilometer landeinwärts ist nichts von touristischen Überhitzungserscheinungen zu merken.
In endlosen Haarnadelkurven schrauben sich die oft steilen und schmalen Bergstraßen durch das zerfurchte, staubtrockene Hinterland, vorbei an nacktem Fels in ockergelb, an mannshohen Kakteen und kanarischen Fichten, deren Äste wie überdimensionale Flaschenbürsten in den Himmel ragen.
Ein zeitloses Paralleluniversum
Es ist eine andere Welt, die sich im hügeligen Hinterland der kreisrunden Kanareninsel versteckt, ein stilles, zeitloses Paralleluniversum, wo sich das Rad des Lebens ziemlich langsam dreht. Verschlafene Dörfer mit weiß gestrichenen Häusern thronen fotogen auf exponierten Bergrücken. Kunstvoll angelegte Terrassen zeugen vom Willen der Menschen, die fruchtbare Vulkanerde zu nutzen. Die Berge hüllen sich in den Duft von Pinien und Kiefern.
Das steinerne Herz der Insel des ewigen Frühlings
Wer nur faul am Pool liegt, sich von der Sonne braten lässt und sein Hotel nur ein einziges Mal verlässt – bei der Abreise zurück in die Heimat-, wird nichts von diesem Naturwunder mit seiner unglaublichen Vielfalt entdecken. So golden der Teppich aus puderzuckerfeinem Sand schimmert, so wild und ursprünglich präsentiert sich Gran Canarias steinernes Herz.
Ein Miniaturkontinent kitschig schön
Wenn die Morgensonne die Passatwolken zur Seite schiebt und die Felszacken in ein orangefarbenes Kleid hüllt, ist der Miniaturkontinent kitschig schön. Die Luft ist frisch und klar. Die 60 Stauseen, die zur Bewässerung von Obstplantagen und Gemüsefeldern gebraucht werden, leuchten wie blaue Augen. Die Barrancos, durch die nach starken Regenfällen Sturzbäche mit Wildwassercharakter rauschen, zeigen sich so malerisch, wie es sich nach einem Stück heiler Welt sehnende Menschen wünschen.
Das “steinerne Gewitter”
Wenn nicht gerade der berühmt-berüchtigte Calima Sand aus der Sahara herüber trägt, erblickt man weit in der Ferne den mächtigen Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa, den mit 3718 Metern höchsten Berg Spaniens. „Steinernes Gewitter“ nannte der Schriftsteller und Philosoph Miguel de Unamuno diese unvergleichliche Landschaft, die er für alle Ewigkeit genießen darf. Zum Andenken an seinen Inselaufenthalt im Jahr 1910 wurde unweit des Bergdorfes Artenara eine Aussichtsplattform geschaffen, wo eine lebensgroße Statue des Dichters steht.
Artenara, du Schöne
Ein Blick genügt, um zu wissen: Artenara, ein hübscher kleiner Flecken inmitten eines satten Blumenmeeres aus lilafarbenen Bougainvilleen, weißen Margeriten und rosafarbenem Hibiskus, ist einer der schönsten Orte der Insel. Das Besondere an diesem Dorf in 1250 Metern Höhe, das die höchst gelegene Gemeinde Gran Canarias ist und eines der ältesten obendrein? Artenaras Baugrund ist löchrig wie ein Schweizer Käse, weil Wohnungsbau wie in alten Zeiten betrieben wird, als Alexander von Humboldt die Canarios als Höhlenmenschen bezeichnete.
Archaische Höhlenwohnungen
Die Eingänge zu den Höhlenwohnungen, die an einem steilen Südhang neben- und übereinander kleben, hüllen sich in strahlendes Weiß. So archaisch die Lebensweise auf den ersten Blick auch scheinen mag: Die Häuser sind wegen ihres speziellen Mikroklimas außerordentlich begehrt und keineswegs billig. Im Sommer halten sie die Hitze draußen, im Winter bleibt es angenehm warm. Und praktisch sind sie obendrein, wie Ines erzählt, die selbst in einer Höhlenwohnung lebt:
Wenn man früher ein zusätzliches Zimmer brauchte, griffen unsere Vorfahren zu Hammer und Meißel und gruben einen weiteren Raum in den Fels.
So entstanden auch das ethnografische Museum und die kleine Kapelle zur „Virgin de la cuevita“. Sie wurde in den weichen Fels getrieben. Altar, Beichtstuhl und Taufbecken haben die Canarios aus dem Stein gemeißelt. Sehr viel weltlicher geht es im Höllenrestaurant La Cilla zu. Dort werden gebeiztes Kaninchen mit unverschämt viel Knoblauch, frischer Tintenfisch und Berge runzliger Salzkartöffelchen mit roter Mojo-Sauce serviert. Der atemberaubende Ausblick von der Terrasse steht nicht auf der Rechnung.
Gran Canarias Dorfschönheiten
Nicht weniger schön sind Tejeda, der Wallfahrtsort Teror und das winzige Firgas, ungefähr 25 Kilometer westlich von Las Palmas. Von Letzterem würde kaum ein Tourist Notiz nehmen, gäbe es nicht das gleichnamige Mineralwasser.
Tejeda: eines der schönsten Dörfer Spaniens
Wenn im Januar und Februar die Hänge rund um Tejeda in einem Meer aus zartrosa Mandelblüten versinken, zieht es Hauptstädter aus Las Palmas in Massen in den Ort. Der präsentiert mit Stolz die Medaille als eines der schönsten Dörfer Spaniens. In der übrigen Zeit ist Tejeda ein verschlafenes Dorf, das wie ein Balkon über der wilden Cumbre, dem Herz Gran Canarias thront.
Zitrusbäume, Wein und Agaven wachsen auf den Feldern. Rote und pinke Geranien schmücken die Hauswände. Der Blick auf steile Schluchten, kalkweiße Gehöfte und rostrote Schindeldächer, die sich unter der Last der Zeit biegen, ist einfach nur berückend schön.
Gran Canarias berühmter Mandelkuchen
Dass die Mandeln im Ortsbild wieder präsent sind, ist einer Initiative des Gemeinderates zu verdanken, der dem Wegzug arbeitswilliger junger Menschen Einhalt gebieten wollte. In der Zwischenzeit floriert das Geschäft mit dem köstlichen Mandelgebäck aus Tejeda so gut, dass sich ganze Busladungen in die winzige Dulceria Nublo quetschen, um sich mit kalorienschwerem Mandelkuchen in Seidenpapier einzudecken.
Teror: Pilgern zur Jungfrau der Kiefer
Teror wird in vielen Reiseführern als der schönste Ort Gran Canarias bezeichnet. Liegt es an den wunderhübschen Patrizierhäusern aus dem 16. und 17. Jahrhundert mit ihren holzgeschnitzten Erkern und Balkonen, die Statussymbol der Eigentümer waren und den Ort fast wie eine Filmkulisse erscheinen lassen? Am Kopfsteinpflaster, das schnurgerade zur Basilika „Nuestra Señora del Pino” führt? Oder an dem Zisterzienserkloster, wo Nonnen das hausgemachte, exquisite Gebäck verkaufen?
Heilige als Inselpatronin Gran Canarias
Seit 1979 steht die Altstadt unter Denkmalschutz. Die Wallfahrt zur Heiligen Jungfrau, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts vom Papst zur Inselpatronin erhoben wurde, ist sehr viel älter. Die „Jungfrau der Kiefer“ soll der Legende nach im Jahr 1481 einigen Hirten erschienen sein. Seitdem wird sie als Heilige verehrt, die alles Unheil von dem Kanareneiland abhält. Jedes Jahr -am 8. September- ist nahezu die ganze Insel auf den Beinen und das im wortwörtlichen Sinn: In Scharen pilgern sie von Las Palmas nach Teror, eine Strecke, bei der es immer nur bergauf geht. Laut Schätzungen der Gemeinde sind es jährlich rund 200 000 Besucher.
Der Roque Nublo – Gran Canarias Wahrzeichen
Das Wahrzeichen der Kanareninsel ist der 90 Meter hohe Roque Nublo, der wie ein steinerner Wächter über die wilde Gebirgslandschaft herrscht. Sie wurde 2005 zum Biosphärenreservat erklärt . Kein Werbeprospekt kommt ohne den Wolkenfelsen im Herzen Gran Canarias aus, kein Wanderer an ihm vorbei. Den Guanchen, den Ureinwohnern der Kanarischen Inseln, war der auffällige Basaltmonolith heilig. Zu seinen Füßen kauern Mönch und Frosch – zwei ähnlich unverwechselbare Felsen. Der phallusartige Nublo-Brocken hat Maler, Schriftsteller und Musiker inspiriert, den einheimischen Komponisten und Schriftsteller Néstor Álamo zu lyrischen Höchstleistungen angestachelt. Er sei der Altar seiner bezaubernden Heimat, schrieb der Mann aus Las Palmas, der in Teror den Platz von Teresa Bolívar entwarf, der Frau des amerikanischen Befreiers.
Uraltes Brauchtum: der Salto del Pastor
Wer zu dem Felsfinger wandert – Relikt eines ehemaligen Vulkanschlots, der durch Erosion abgetragen wurde -, wird womöglich Zeuge uralten Brauchtums. Denn der Salto del Pastor, der Hirtensprung, ist nicht nur Gegenstand von Geschichtsbüchern; es gibt erstaunlich viele Canarios, die sich mittels der waghalsigen Fortbewegungsmethode durchs Gebirge schwingen.
Man nehme mehrere Meter lange Lanzen mit Metallspitze, besinne sich seines eigenen Mutes – fertig sind die akrobatischen Männer und Frauen Gran Canarias, die sich mit spielerischer Leichtigkeit über Abgründe, Flussbette und zerklüftetes Gelände schwingen.
Früher waren die artistischen Fähigkeiten lebenswichtig, um zu entlegene Wasserquellen oder zu den Weidegründen der Ziegen zu gelangen. Heute ist es Sport, Spaß und Lust am Überlieferten, die den Hirtensprung am Leben erhält.
Das Fazit heißt: Raus aus Maspalomas
Ich habe meinen Frieden mit der Insel geschlossen. Denn es gibt sie noch die abgeschiedenen menschenleeren Traumstrände, wo die tosende Brandung Gischtwolken gebiert. Die einsamen Inselperlen mit den schmucken Bürgerhäusern, den gebleichten Holzbalkonen und den fleckigen Dachschindeln; die Reste des immergrünen Lorbeerwaldes, die mit ihrem Kleid aus Moos und Farn geradezu mystisch wirken. Man muss nur raus aus Maspalomas, dem touristischen Moloch mit seiner Massenbespaßung. Und wer sich in einem der hübschen Landhäuser einquartiert, viele davon im Kolonialstil, mit einer Handvoll Zimmer, ist dort angekommen, wovon alle träumen: der Insel voller Wunder, so vielfältig wie ein ganzer Kontinent.
[…] An der größten Kanarieninsel – zusammen mit Gran Canaria das Zugpferd der Kanaren -scheiden sich die Geister. Die einen lieben sie wegen der ganzjährig […]