Das schwedische Småland ist Sehnsuchtsland. Sehnsucht nach roten Holzhäusern mit weißen Fensterumrandungen. Nach glasklaren Seen, die wie blaue Augen inmitten steingrauer Felsenmeere liegen. Nach einsamen Schäreninseln, wo eine Handvoll Menschen ihren Traum vom Robinsondasein verwirklichen. Zwischen dem See Vättern und Älmhult, wo die Wiege von IKEA stand, findet sich jenes Schweden, das dir aus den Filmen von Pippi Langstrumpf oder Michel aus Lönneberga bekannt ist. Bauernland, Land der Tausend Seen, Heimat von noch mehr Elchen, die an einem frühen Sommermorgen ungestört an einer der vielen, kaum befahrenen Straßen entlang schlendern.
Inhaltsverzeichnis
Småland: das waldreiche Herz Schwedens
Schon bei meinem ersten Besuch habe ich mich in dieses waldreiche Herz Schwedens verliebt. In die verschlafenen Orte, die hübschen Filmkulissen gleichen. In die munter mäandernden Flüsse, die Silverån oder Emån heißen. In die herzlichen Menschen, für die jeder Fremde ein willkommener Anlass für ein Schwätzchen ist.
Wer durch Småland fährt, dem wird schnell klar, dass dies das Land der Bauern war und noch immer ist. Und zwar eines der unbequemeren Art; mit kalten Wintern, bescheidenen Ernten und so viel Not, dass Hunderttausende den Weg ins gelobte Land antraten. Noch im frühen 20. Jahrhundert mussten die Einwohner Smålands, die Smalänningarna, unendlich viel Zeit opfern, um die reichlich vorhandenen Steine zu endlosen Mäuerchen aufzuschichten. Laut einer Berechnung könnte man mit Smålands Steinmauern locker 75 Cheops-Pyramiden bauen. Das sagt einiges aus, über den ungleichen Kampf zwischen Mensch und Natur.
Ein Gruß aus alter Zeit
Heute wirkt das alles pittoresk, wie der Gruß aus der guten, alten Zeit, die alles, nur nicht gut war. Es gibt Orte, die aus der Zeit gefallen sind, die Freilichtmuseen gleichen – und doch von echten Schweden bevölkert sind. Es ist, als würde man mit einer Zeitmaschine in die Bücher Astrid Lindgrens katapultiert, die hier ihre Kindheit und Jugend verbracht hat. In Småland steht der elterliche Hof samt Limonadenbaum. Und manches verwunschene Holzhaus sieht aus, als würde gleich eine Göre mit roten Zöpfen, zerrissenen Strümpfen und einem Äffchen auf der Schulter herauskommen.
Småland=Märchenland
Småland: Das ist Wirklichkeit gewordenes Märchenland. Mit småländischen Weilern, die wir als Schauplätze für “Wir Kinder aus Bullerbü” oder “Michel aus Lönneberga” kennen. Mit verwunschenen Wäldern, in denen Trolle hausen. Mit unzähligen Elchparks, wo du dem Herrscher des Waldes ganz nahe kommen kannst.
Nur was für Kinder? Mitnichten. Bei all den vielen Aufenthalten in Småland habe ich unzählige schöne Ecken entdeckt, touristische Aushängeschilder, die selbst in der Hochsaison nie überfüllt sind. Es gibt viele unbekannte Kleinode, wohin sich höchstens die Einheimischen verirren. Ich habe die melancholische Seele dieses historischen Landstrichs aufgesogen und bin ihm verfallen – so sehr, dass ich mittlerweile eines dieser wunderbar verspielten Puppenstuben mein Eigen nenne. Meine Tipps für Småland sind nur ein kleiner Ausschnitt dieser geschichtsträchtigen Region. Doch mit ihnen lässt sich die Vielfalt dieser Region entdecken. Ich bin ziemlich sicher: Auch du wirst Småland, dem wahren Schweden verfallen.
Småland-Tipp Nr. 1: Gränna
Nein, den Puls der Großstadt kann man in Gränna am östlichen Ufer des Vättern nicht spüren, dafür ein geradezu mediterranes Gefühl am kleinen Hafen. Grännas Stadtkern ist eine Idylle aus dem 18. Jahrhundert, mit wunderhübschen Holzhäusern und kopfsteingeplasterten Gassen. Doch solche Szenarien gibt es bekanntlich auch anderswo, aber nicht die rot-weiß-gestreiften Zuckerstangen. Die Polkagrisläden sind praktisch an jeder Ecke zu finden und das Aushängeschild der kleinen Stadt. Wer von Restaurants und Souvenirgeschäften genug hat, setzt mit der Fähre über zur Insel Visingö. Das Eiland lässt sich perfekt mit dem Fahrrad entdecken, aber auch mit den beliebten Pferdedroschken, den remmalagen.
Småland-Tipp Nr. 2: Schwedens Kaffeetafel
Sie ist eine nationale Institution wie der wehende Wimpel im Garten oder Kroppkaka auf dem Teller – tennisballgroße Knödel aus Kartoffeln, Speck und Butter, die mit Preiselbeeren serviert werden. Die Fika, die Kaffeetafel, ist Pflicht beim Sonntagsausflug. Es gibt keineswegs nur Kanelbullar, herrlich duftende Zimtschnecken, sondern alles, was der Backofen hergibt. Im Sommer verwandelt sich so mancher private Garten in ein hübsches Café mit einem halben Dutzend Tischen unter uralten Apfelbäumen. Zu selbstgebackenem Kuchen gibt es die bodenlose Kaffeetasse – ein Traum für alle Liebhaber des schwarzen Gesöffs. Einfach die Augen offenhalten – denn Wegweiser bringen dich zum nächsten Sommarcafé.
Småland-Tipp Nr. 3: Åsens by
Die Vergangenheit bewahren: Dafür ist Åsens by ein prächtiges Beispiel. Das Dorf im Herzen eines Naturschutzgebietes zeigt anschaulich, wie die Menschen Smålands im 19. Jahrhundert gelebt haben. In Åsens by lebten nie mehr als 200 Menschen; die Landwirtschaft war die Lebensgrundlage. Die Höfe und Häuser wurden aufwändig restauriert und spiegeln das Leben vor mehr als 100 Jahren wider. Die menschliche Note steuern Freiwillige in historischen Kostümen bei, wie beispielsweise Tante Tekla. Sie zeigt, wie Brot nach alten Rezepten im Holzofen gebacken wird.
Småland-Tipp Nr. 4: Isaberg Mountain Resort
Wenn du Lust auf Aktivitäten hast, dann ist Isaberg der beste Ausgangspunkt in Småland, mit Angeboten für jede Wetterlage. Der Nissan empfiehlt sich für eine Kajaktour. Den Berg im Süden kann man zu Fuß oder mit dem Mountainbike erobern. Diejenigen, die noch mehr Adrenalin suchen, begeben sich in die Vertikale – hoch in den Baumkronen auf der Hochseilanlage Tree Top Adventure. Die notwendige Ausrüstung gibt es zum Leihen. Wer länger bleiben möchte, mietet sich eine der Hütten oder errichtet sein Zelt auf den Campingplatz.
Småland-Tipp Nr. 5: der Göta Kanal
Was für ein technisches Meisterwerk: eine Schifffahrtsstraße quer durch Schweden von Göteborg im Westen bis nach Stockholm. Der Göta Kanal wurde deshalb zum Schwedischen Bauwerk des Jahrtausends erklärt. Als Kanal präsentiert er sich nur stellenweise, ebenso oft nutzt er Seen für die Weiterfahrt. Seine wirtschaftliche Bedeutung hat er längst verloren, dafür ist er eine der größten Touristenattraktionen ganz Schwedens.
Nostalgiedampfer wie die gut 100 Jahre alte “MS Juno” schaffen die ganze Strecke in vier, fünf Tagen. Doch auch Tagestripps werden angeboten, beispielsweise in Motala, Töreboda oder Berg. Dort liegt die größte Sehenswürdigkeit des Göta Kanals – die Schleusentreppe Carl Johann, bestehend aus sieben zusammenhängenden Schleusen. In Ihnen klettern die Schiffe 18,8 Meter hinauf oder hinunter.
Småland-Tipp Nr. 6: High Chaparral
Wilder Westen mitten in Schweden. Im Themenpark High Chaparral wirst du echte Cowboys und Indianer treffen. Hier gibt es fesselnde Shows, Helden und Bösewichte sowie rustikale Saloons mit gutem Essen. Wer nach High Chaparral kommt, landet direkt im Amerika der 1870er Jahre mit Dampfloks, einem Floßdampfer und einem Fluss zum Goldwaschen.
Småland-Tipp Nr. 7: Vimmerby
Auf dem Stora Torget mitten in Vimmerby sitzt sie, die große Freundin aller Kinder: Astrid Lindgren. Hier ist sie aufgewachsen. Hier hat sie mit ihren Geschwistern im Tischlerschuppen gespielt und in Kristins Küche alten Märchen gelauscht. In ihrem von Rosen umrankten Elternhaus begegnet man der Jazzgöre, der jungen Meinungsmacherin, der Kinderbuchautorin, die sich für Tierschutz stark machte und stets auf der Seite Not leidender Kinder stand. Während der Hochsaison gibt es Führungen auf schwedisch, deutsch und englisch. Im Dezemberg wird das alte Pfarrhaus mit dem Limodadenbaum vor der Tür zur Kulisse eines Weihnachtsmarktes mit echtem Kunsthandwerk und regional produzierten Lebensmitteln.
Småland-Tipp Nr. 8: der Vättern
Ist das noch ein See oder schon das Meer? Wer einmal an den Ufern des Vättern steht, stellt sich diese Frage automatisch. Der Nachbar Vänern ist zwar um einiges größer, doch auch der Vättern muss sich nicht verstecken. Lang und schmal schneidet er ins Land und bietet besonders vom südöstlichen Steilufer aus abends ein berauschendes Farbenspiel.
Die Legende besagt, dass ein Riese ziemlich kläglich an bäuerlicher Arbeit gescheitert ist. Blind vor Wut riss er zwei Schollen aus dem Erdreich und schleuderte sie in die Ostsee, während sich die beiden Löcher mit Wasser füllten. Passen die Umrisse der beiden Inseln Öland und Gotland nicht perfekt in das See-Doppel?
Småland-Tipp Nr. 9: die Holzstadt Eksjö
Holz wohin man blickt, mal im typischen falunröd gestrichen, mal leuchtend gelb wie die Sonne. Eksjö ist eine von drei Holzstädten Schwedens. Auf den ersten Blick wirkt die kleine Stadt wie ein Freilichtmuseum – nur dass es hier höchst lebendig zugeht. Rund 60 Häuser in der Gamla Stan stehen unter Denkmalschutz. Wer über das Kopfsteinpflaster schlendert, in Innenhöfen voller Stockrosen seinen Kaffee schlürft oder in winzigen Kammern nächtigt, fühlt sich um Jahrhunderte zurückversetzt. Der Grundriss dieses Viertels mit seinen schmalen Gassen, den Häusern und Höfen stammt noch aus dem Mittelalter.
Småland-Tipp Nr. 10: Store Moss
Grün ist es überall in Småland, doch im Nationalpark Store Mosse wird es richtig wild. Schwedens größte unberührte Moorlandschaft südlich von Lappland ist ein ganz eigenartiger Landstrich, mit wippenden Wegen, singenden Bäumen und Herden von Kranichen, Elchen und Adlern, die sich kaum von Menschen stören lassen.
Die Wege im Nationalpark, die zwischen 300 und 14 Kilometer lang sind, führen über kleine Brücken, durch urtümliche Wälder und zum berühmten Vogelsee Kavsjön. Wer möchte, nimmt an einer geführten Tour durch das Sumpfgebiet teil – auf Schneeschuhen und mitten im Sommer. Wer noch mehr Natur entdecken möche: Die faszinierenden Baumriesen von Norra Kvill und der von Wasser geprägte Nationalpark Åsnen sind nicht weit weg.
Småland-Tipp Nr. 11: Markaryds Älgsafari
Etwa zwei Meter hoch und gut 400 Kilogramm schwer: Elche sind wahrlich majestätische Tiere. Mit etwas Glück kannst du den Herrscher des Waldes in freier Wildbahn antreffen, in seichten Uferzonen oder beim Queren von Straßen.
Wer die geselligen Tiere aus nächster Nähe sehen möchte, besucht besser einen Elchpark. Ein knappes Dutzend gibt es in ganz Småland. Das Prinzip ist überall gleich. Mehrmals täglich werden die Tiere gefüttert, in einigen Parks wie im Målila Älgpark bekommen die Besucher Zweige, um die imposanten Tiere selbst zu füttern. In Markaryd kannst du mit dem eigenen Wagen oder einer Bimmelbahn auf Elchsafari gehen.
Småland-Tipp Nr. 12: Antiquitäten und Trödelmarkt Östregård
Flohmärkte sind in Schweden eine äußerst beliebte Sonntagsbeschäftigung. Das Zauberwort heißt Loppis: Ob privater Hausflohmarkt im Garten oder organisierter Trödelmarkt auf der grünen Wiesen – hier findet jeder das Schätzchen, von dem er gar nicht wusste, dass er es braucht.
Der Östregårds Antik & Loppmarknad im beschaulichen Ort Moheda am Riksvägen 126 ist der größte seiner Art in Småland. Insgesamt drei riesige Scheunen sind gefüllt mit Möbeln, Bildern, Geschirr, Lampen, Hausrat, Gartenwerkzeug und vielen anderen Sachen, die man hier zu einem günstigen Preis erwerben kann. Das Sortiment kennt wirklich keine Grenzen.
Småland-Tipp Nr. 13: die Schären von Västervik
Reif für die Insel? Am Horizont liegen 5.000 Inseln und Schären, wilde Refugien wie Torrön, wo Besucher alleine sind, oder Sommeridyllen wie Hasselö mit Restaurant, Jachthafen, Hostel sowie Fahrrad- und Kajakverleih. Das Inselreich vor Västervik gilt als der schönste Schärengarten Schwedens und das nicht ohne Grund. Keine Insel gleicht der anderen, etliche sind bequem mit dem Auto zu erreichen, die weiter draußen liegenden mit Ausflugsboot oder Schärentaxi. Västervik ist noch aus einem anderen Grund interessant: das Resort Lysingbadet gilt als einer der ältesten Campingplätze Schwedens.
Småland-Tipp Nr. 14: das Glasreich
Rund 300.000 Hektar Wald. Kein Wunder, dass in Småland ein feuriger Industriezweig geboren wurde. Rund um Emmaboda, Lessbo, Nybro und Uppvidigne wird seit 1742 Glas hergestellt. Als die Produktion auf Hochtouren lief, gab es hier 45 Glasbläsereien. Heute sind es zwar deutlich weniger, doch noch immer kann man im Glasreich von Hütte zu Hütte pilgern, den Glasbläsern bei ihrer Arbeit zuschauen oder selbst versuchen, das rote, geschmolzene Glas zu etwas Hübschem für das eigene Heim zu formen.
Kosta Glasbruk ist nicht nur eine traditionsreiche Bläserei mit großem Shop und noch größerem Outlet. Das angeschlossene Hotel gleicht einer Spielwiese der bekanntesten Glaskünstler Schwedens. Wenn du im Glasreich unterwegs bist: Der abendliche Hyttsill in netter Gesellschaft erinnert an jene vergangenen Tage, als die Arbeiter am Ende des Tages ihre Mahlzeiten in den Öfen zubereiteten. Genau wie früher gibt es småländisches Essen – gesalzener Hering, knusprig gebratener Speck, Grützwurst und zum Abschluss Käsekuchen.
Småland-Tipp Nr. 15: Astrid Lindgrens Värld
Wer die wohl berühmteste Göre der Welt persönlich treffen möchte, muss zu Astrid Lindgrens Welt nach Vimmerby. In dem Spiel- und Theaterpark tauchst du richtig ein in die Geschichte von Pippi Langstrumpf. Und mit “richtig” meine ich lebensgroß und naturgetreu. Michel triffst du beim Schnitzen, Kalle Blomquist streift durchs Gelände, Pippi führt ihr gepunktetes Pferd aus. Die Szenerien sind mit viel Liebe zum Detail gestaltet; sie dienen als Bühne für die Schauspieler, aber auch als Plätze zum Spielen. Der Park befindet sich ganz in der Nähe vom Elternhaus Astrid Lindgrens.
Småland-Tipp Nr. 16: das Ikea Museum
Ein Besuch bei Ikea ist für viele Familien ein beliebtes Wochenendritual. Das allererste Einrichtungshaus eröffnete Gründer Ingvar Kamprad in Älmhult. Heute ist dort das Ikea-Museum untergebracht, das die Geschichte des Möbelgiganten höchst unterhaltsam erzählt. Jedem Jahrzehnt der mehr als 70-jährigen Unternehmensgeschichte ist ein Ausstellungsraum gewidmet. Mehr als 1.000 Ausstellungsstücke sind zu sehen, von Klassikern wie dem Sofa Klippan bis hin zu weniger bekannten Einrichtungsgegenständen für das schwedische Volksheim. Für einen Perspektivwechsel sorgt das Wohnzimmer am der Decke.
Småland-Tipp Nr 17: Huseby Bruk
300 Jahre Geschichte der Eisenproduktion in Schweden lassen sich in Huseby Bruk, 20 Kilometer südwestlich von Växjö in der Gemeinde Alvesta studieren. Auf dem ehemaligen Hüttengelände mit stattlichem Herrenhaus, einem Sägewerk, einer Mühle und zahlreichen Stallungen wurden einst Kanonen, Kamine und Öfen hergestellt. Heute gibt es hier mehrere kleine Museen und das Naturum, das aufzeigt, wie sich diese smaländische Gegend von der Eiszeit bis zur Gegenwart verändert hat. Besonders schön ist Huseby Bruk übrigens in der Vorweihnachtszeit. Hier gibt es einen besonders stimmungsvollen Weihnachtsmarkt – und das schon im November.
Småland-Tipp Nr. 18: der Dampfer Thor bei Växjö
Mit dem Ausflugsboot in die Schären oder auf den Kinda Kanal: Wasser mit all seinen Möglichkeiten ist nie weit weg. Das schönste Gefährt ist ohne Zweifel der 130 Jahre alte Dampfer Thor, der auf dem Helgasjön bei Växjö unterwegs ist.
Einst war das 16.50 Meter lange Dampfschiff als Lastesel unterwegs, heute befördert es Touristen auf historischen Routen – unter anderem zur Schleuse Åby, die ebenfalls ein Stück Kulturgeschichte ist. Sie wurde ebenfalls 1887 gebaut. Zwischen Mai und August startet Thor von seinem Heimathafen zu Füßen der Schlossruine Kronoberg. Abend gibt es Touren mit Dinner an Bord. Frühzeitiges buchen ist Pflicht.
Småland-Tipp Nr. 19: Little Rock Lane
Wald, Seen, Flussläufe und tiefe Schluchten aus der Vogelperspektive? Wer das erleben möchte fährt zum Little Rock Lake auf halber Strecke zwischen Växjö und Vetlanda. Schwedens längste Zipline bringt es auf über drei Kilometer, doch auch kürzere Flüge sind machbar. Los geht es in Gruppen bis zu acht Personen, begleitet von jeweils zwei Guides.
Ein bisschen Mut musst du für dieses Abenteuer mitbringen, denn beim Ziplinen werden Geschwindigkeiten von bis zu 75 Stundenkilometer erreicht. Ganz billig ist das Vergnügen nicht, doch dafür unvergesslich.
Småland-Tipp Nr. 20: Filmbyn in Mariannelund
Wir kennen sie alle: Michel aus Lönneberga, Ferien auf Saltkråkan oder Pippi Langstrumpf – die TV- Klassiker, die nicht nur Kinden begeistern. Im Filmbyn in Mariannelund an der Grenze zur Nachbargemeinde Vimmerby triffst du alle, denn der Fokus des Museums liegt auf den erfolgreichen Filmen, die in Småland und angrenzenden Regionen gedreht wurden. In der Ausstellung sind unter anderem Original-Kostüme und Requisiten zu sehen, darunter beispielsweise das Innere der Mattisburg aus Ronja Räubertochter, die Küche von Pippi Langstrumpf oder Michels Tischlerschuppen. Wer will, kann in Aufnahmeräumen Filmlieder nach Karaoke-Art anstimmen.
Småland-Tipp Nr. 21: die Schmalspurbahn von Hultsfred nach Västervik
Sie ist Schwedens längste Schmalspurbahn, die 70 Kilometer-Strecke von Hultsfred nach Västervik an der Ostsee. Schon 1871 rollten die ersten Züge über die Spur mit 891 Millimetern. Immer wieder drohte dem Schienenstrang das Aus.
Doch Bahnenthusiasten aus dem ganzen Land stemmten sich dem Ende entgegen, sind heute als Schaffner oder Lokführer im Einsatz. Jedes verkaufte Ticket fließt in den Erhalt dieser Zeitreise auf Schienen. Von Ende Juni bis Anfang September rollen die orangefarbenen altertümlichen Schienenbusse über die Schmalspurbahn, durchqueren Wälder, streifen Seen und kleine Dörfer. An Wochenenden wird der Trip zur rußigen Angelegenheit, wenn eine Dampflok vor die Waggons gespannt wird.
Småland-Tipp Nr. 22: das Schloss von Kalmar
Wer durch die mächtigen Bögen des Kalmarer Schlosses marschiert, dem wird sogleich klar: Das ist kein verspielter Bau, sondern eine trutzige Festung. 1180 wurde der Festungsturm am Kalmar Sund errichtet, weil die Grenze zu den kriegerischen Nachbarn Dänemark nicht weit entfernt lag. Zug um Zug wurde die Burg ausgebaut, mit Ringmauern verstärkt und etwas wohnlicher gestaltet.
Könige kamen und gingen, einigen ging es hier ans Leder – mehr Anekdoten kannst du bei Führungen durch das imposante Gemäuer erfahren. Den größten Spaß hast du beim Blick in die mittelalterliche Küche. Der Verbrauch an Lebensmitteln am Hof der Wasa-Könige war ganz schön maßlos. So wurden in einem Monat 63 Ochsen, 28 Kälber, 298 Schafe und Lämmer, 26 Hasen und vieles mehr vertilgt.
Das waren meine Tipps für Småland. Und die Liste ist noch keineswegs komplett. Bei jedem Aufenthalt entdecke ich weitere Ecken, weitere Orte, die einen Umweg lohnen. Hast du noch weitere Ratschläge parat? Dann schreibe mir oder kommentiere. Ich nehme die Anregungen gerne auf. Und wenn dir dieser Artikel gefallen hat, dann teile ihn auf deinen sozialen Netzwerken.
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