Eine traumhaft schöne Altstadt, durchzogen von Kühlung spendenden Bächle; eine einmalige Lage zu Füßen des Südschwarzwaldes und 1.700 Sonnenstunden im Jahr: Freiburg im Breisgau ist ohne Frage eine der schönsten Städte Deutschlands. Eine begehrte obendrein, weil 30.000 Studenten – bei knapp 220.000 Einwohnern- Leben in die Bude bringen und das Label Ökohauptstadt eine lebenswerte Umwelt garantieren. Schon als Kind habe ich Freiburg geliebt: das imposante Münster, den lebendigen Markt zu seinen Füßen, die verwunschenen Gassen, den Hausberg Schauinsland, den du entweder zu Fuß oder mit der Gondel erreichen kannst. Doch Freiburg hat unendlich mehr zu bieten – so viel, dass dir selbst beim xten Besuch nicht langweilig wird.
Inhaltsverzeichnis
Die Geschichte Freiburgs
Gegründet wurde die Stadt im Breisgau im frühen 12. Jahrhundert durch einen Zähringer. Später waren es die Grafen von Urach und die Habsburger, die die Geschichte Freiburgs prägten.
Die hohen Herren hatten es mit einem ziemlich selbstbewussten Bürgerturm zu tun, das nicht davor zurückschreckte, die ungeliebten Uracher in die Wüste zu schicken. Besser gesagt: Die reichen Bürger kauften sich 1368 für 15.000 Mark Silber frei und stellten sich unter die Herrschaft der Habsburger. Die waren weit weg und wussten das prosperierende Kleinod am Fluss Dreisam zu schätzen.
Das Marktrecht, die verkehrsgünstige Lage und reichhaltige Silbervorkommen im Schwarzwald hatten Freiburg zu raschem Wachstum, Wohlstand und Macht verholfen. Bertold V. hatte im Jahre 1200 mit dem Bau einer neuen, großen Kirche, des heutigen Münsters, begonnen. Später übernahmen die Bürger der Stadt die finanzielle Verantwortung für den gotischen Bau, der 1513 vollendet wurde. Sechs Jahrzehnte zuvor hatte Erzherzog Albrecht die Universität gegründet.
Habsburger, Franzosen und ein Großherzog
Das heißt nicht, dass es in Freiburgs Erfolgsgeschichte keine Rückschläge gab. Im Dreißigjährigen Krieg ging die Bevölkerungszahl auf knapp 2.000 zurück; alle Vorstädte wurden durch Belagerungen weitgehend zerstört. 1677 suchten die Franzosen die Stadt heim: Sie ließen die Stadtmauern schleifen und bauten um die Altstadt eine Festung mit acht Bastionen.
Auf dem Schlossberg machte das alte Schloss drei übereinanderliegenden Forts Platz. Freiburg wurde buchstäblich zum Spielball der Österreicher und Franzosen. Mal herrschten die einen, mal die anderen. 1805 gliederte Napoleon Freiburg in das neu geschaffene Großherzogtum Baden ein, was die Bürger nicht gerade mit Jubelrufen quittierten. Die Freiburger sangen lieber mit Inbrunst „Gott erhalte Franz den Kaiser“. Dass sie heute bei jedem Heimspiel des SC Freiburg das Badener Lied schmettern, war in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts nicht abzusehen.
Freiburgs Sehenswürdigkeiten
Das Münster
Wer heute vor dem Münster steht und den Blick über das Hauptportal gen Himmel schweifen lässt, steht vor dem angeblich schönsten Turm der Christenheit: ein Meisterwerk der Gotik, so luftig und leicht, dass es an feinste Spitze erinnert. Früher stand hier eine simple Pfarrkirche, doch der Zähringer Berthold wollte eine angemessene Grablege nach dem Vorbild des Basler Münsters.
300 Jahre wurde gebaut
300 Jahre lang baute man am Münster. Etliche Baumeister wussten, dass sie das Endergebnis nie zu Gesicht bekommen würden. Sie mussten darauf vertrauen, dass die Bischofskirche in ihrem Sinne vollendet würde. Schräge Chorfenster beweisen, dass es auch schon in früheren Zeiten Pfusch am Bau gab, wie Teilnehmer der launigen Führungen von historix-tours erfahren. Weil Geld für einen teuren Architekten fehlte, musste Hans Niesenberger ran, der 1471 zum Werkmeister des Freiburger Münsters bestellt wurde.
Pfusch am Bau
Als sich die Fenster als krumm und schief entpuppten, war der gebürtige Grazer schon nach Mailand weitergezogen, wo der polyglotte Vertreter seiner Zunft nach drei Jahren ebenfalls schmachvoll entlassen wurde. Die Vorwürfe in Freiburg wogen schwer: So soll Niesenberger „gute Knechte“ gegen einfachere Lehrknechte ersetzt haben, seinen Auftraggebern gegenüber aber den Lohn für ausgelernte Gesellen verrechnet haben – heute würde man von Unterschlagung öffentlicher Gelder und Lohndumping sprechen. Die Freiburger stellten den Meister vor Gericht und verbannten ihn aus der Stadt, wo er elendiglich zugrunde ging.
„Spätzlesglocke“ und Glasmalereien
Wer sich für Kultur interessiert, kann unzählige Stunden im Münster verbringen. Der Hochaltar mit seinen elf Bildtafeln ist ein Meisterwerk des Straßburger Künstlers Hans Baldung Grien, der dank Vitamin B in die Stadt an der Dreisam kam. Monogramm, Namen und sein Porträt prangen auf der Rückseite.
Im Glockenstuhl hängt die 3,29 Tonnen schwere “Hosanna”, die 1258 von einem unbekannten Meister gegossen wurde. Die Freiburgern nennen sie liebevoll „Spätzles- oder Knöpflesglock“, weil ihr Läuten den Hausfrauen in alten Zeiten signalisierte, dass jetzt das Kochwasser für die Mehlspeise auf den Herd gestellt werden musste. Die Fenster im Querschiff des Münsters gehören zu den ältesten und schönsten Glasmalereien Deutschlands.
Gruselkabinett in luftiger Höhe
Wer das Gotteshaus umrundet und sich nicht von den zahlreichen Marktständen verführen lässt, entdeckt beim Blick nach oben jede Menge Dämonen. Genau 91 solcher wasserspeienden Figuren soll es am Freiburger Münster geben.
Es ist fast unglaublich, was da alles aus diesem Gruselkabinett auf den Betrachter herabschaut: Figuren, die auf das Volk spucken, die Zunge rausstrecken, halb Mensch, halb Fisch sind und direkt dem Totenreich entsprungen zu sein scheinen. Die berühmteste dieser sonderbaren Gestalten, die böse Geister verjagen sollten, ist jener Nacktarsch, um den sich etliche Legenden ranken. Wollten die Freiburger dem Bischof zeigen, was sie von ihm hielten. War die adlige Trinkgesellschaft im „Haus zum Ritter“ gemeint, die lieber ihr Geld mit Weib und Suff durchbrachte, statt für den Kirchenbau zu spenden? Oder machte gar ein Steinmetz seinem Ärger über eine zu geringe oder unpünktliche Zahlung seines Gehalts Luft?
Nicht alle Wasserspeier speien übrigens tatsächlich Wasser. Die Exemplare am Oktogon stehen für die sieben Todsünden, wobei Neid und Trägheit nicht erhalten sind. Ob der Münsterbaumeister Friedrich Kempf um die symbolische Deutung wusste, als er sich in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit gefalteten Händen in diesen Kreis einreihte?
Wer Freiburg mit Kindern besucht, sollte auf jeden Fall, einen Aufstieg auf den Münsterturm einplanen. Im Turmaufgang kann es ganz schön eng werden. Bis zum Turmzimmer – auch Glöcknerstube genannt – sind es 205 Stufen. Weitere 33 Stufen führen zu den Glocken, 56 Stufen erklimmen die Familien bis zur Plattform und 126 Stufen sind es hoch zur Galerie, die allerdings oft nicht zugänglich.
Das Alte Kaufhaus
Symbolik: Sie spielt allerorten in Freiburg eine wichtige Rolle. Das dunkelrote, aufwendig verzierte historische Alte Kaufhaus ist vielleicht das schönste Bauwerk an der Südseite des Münsterplatzes. Wo früher Waren umgeschlagen und Zollformalitäten erledigt wurden, gibt es heute Lesungen, Konzerte oder Veranstaltungen wie die Weintage.
Das imposante Gebäude mit den Arkaden und den schlanken Ecktürmchen war sozusagen die Wallstreet der Dreisamstadt, wo sich die Herrscher gerne blicken ließen. Habsburgische Wappen und Herrscherfiguren zieren die Front. Maximilian I war schon mit 16 Jahren da, weil die Stadt berühmt war für ihre Edelsteine; davon zeugt das Granatgässle. Philipp der Schöne war angeblich bei der Weiberwelt sehr beliebt, was seiner Gemahlin Johanna verständlicherweise weniger gefiel. Als der Herr Gemahl an hohem Fieber starb, nahm sie ihn zu sich in ihre Kammer mit, statt ihn in der Kaisergruft zu bestatten – er hätte ja noch im Tod andere Damen bezirzen können. Über Karl V. und Ferdinand I. sind keine vergleichbaren Geschichten bekannt.
Sicher ist: Der Platz vor dem Alten Rathaus, in dessen Innern sich der prächtige Kaisersaal verbirgt, war früher keine gute Stube. Weil die heilige Strahlung des Gotteshauses nicht kilometerweit reichte, musste der Friedhof direkt beim Münster sein. Da baumelten in früheren Zeiten die Leichen im Wind. Da loderten die Scheiterhaufen. Wer es sich leisten konnte, ließ sich in der Kirche bestatten. Für die Armen blieb nur die ewige Ruhe im letzten Hemd direkt unter der Erdoberfläche. Was zur Folge hatte, dass die Leichen bei schlechtem Wetter wieder zum Vorschein kamen.
Das Kornhaus
Das Kornhaus steht an der Nordwestecke des Freiburger Münsterplatzes und ist das Paradebeispiel dafür, dass Bauverzögerungen auch früher nicht unüblich waren.
1498 lud der römisch-deutsche König und spätere Kaiser Maximilian I. zum Reichstag nach Freiburg. Natürlich wollte er die 70 Reichsfürsten mit einem Festsaal beeindrucken. Doch das Kornhaus mit seinen auffälligen Treppengiebeln wurde nicht fertig, weshalb die noble Runde in der nahen Gerichtslaube tagen musste.
Schlecht für den Habsburger, gut für die Zünfte und Bürger der Stadt, die nach der Fertigstellung im Kornhaus feierten und tanzten. Die Luft wird allerdings nicht immer die beste gewesen sein, denn in den unteren Stockwerken lagen das Schlachthaus und ein Verkaufsraum der örtlichen Metzger. Heute befindet sich im Kornhaus das Centre Culturel Français, ein Eiscafé und einige hübsche Geschäfte.
Der Münstermarkt
Jeden Tag außer sonntags herrscht zu Füßen des Münsters ein buntes Treiben. Händler und Bauern der Region haben von 7:30 bis 13:30 Uhr Ihre Stände aufgebaut und laden zu einer kulinarischen Reise in den Schwarzwald ein. Hier gibt es alles, was eine leckere Mahlzeit benötigt: frisches Gemüse, Fleisch direkt vom Bauern, Eingelegtes, bunte Blumen für die Tischdekoration und vieles mehr.
Kulinarisches Wahrzeichen: die „Lange Rote“
Wem wegen der köstlichen Düfte auf dem Markt das Wasser im Mund zusammenläuft, der sollte unbedingt die „Lange Rote“ probieren, Freiburgs knackigstes Wahrzeichen. Stattliche 35 Zentimeter misst die Königin der Würste, eine rote Grillwurst ohne Darm.
Seit 1949 ist sie eine Institution in Freiburg, und die Frage „Mit oder ohne Zwiebeln?“ ist für die Freiburger eine echte Glaubensfrage. Einen Fauxpas solltest du nie begehen: die Bratwurst zu knicken, weil sie über das Brötchen hinausragt. Du würdest dich unweigerlich als Tourist outen.
Stefans Käsekuchen
Mindestens ebenso bekannt ist Stefans Käsekuchen, denn es klassisch schlicht, aber auch mit Kirschen, Rosinen oder Mohn gibt. Gebacken wird die süße Versuchung, die nach viel Sahne und Quark, nach einem Hauch Vanille und einer Spur Zitrone schmeckt, in der Backstube in Ebringen.
Längst gibt es das fluffige Etwas auf dem buttrig-bröseligen Mürbeteigboden auch in Freiburger Cafés, auf Wochenmärkten im Umland, in Hessen, dem Saarland, selbst im verfeindeten Schwaben. Doch am besten schmeckt der Käsekuchen nach Mutters Rezept auf dem Münstermarkt.
Freiburgs Bächle
Das Münster ist das Wahrzeichen der Stadt im Breisgau. Oder sind es die Bächle, die an heißen Sommertagen Kühlung spenden und die Kinder zum Plantschen im Nass verführen?
„Wer als Fremder Freiburg betritt, wird angenehm überrascht durch die vielen offenen Wasserläufe, welche krystallklar in den Straßen fließen“
heißt es in einer Schrift aus dem Jahr 1896. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Auf 16 Kilometer Länge bringen es die schmalen Wasserrinnen mit der alemannischen Diminutiv-Endung –le.
Über ihre Entstehung kursieren unzählige Geschichten. Mal spielt ein grausliches, von Zahnschmerzen gepeinigtes Untier aus dem Höllental eine Rolle, dessen Tränen sich in die Stadt ergossen. Mal dienten die Bächle – weniger prosaisch – zum Löschen von Bränden.
Heute sind die flach gepflasterten Rinnen Schauplatz des einzigartigen Bächleboot-Rennens, Kulisse für blutige Kriminalromane und heimtückische Falle für Singles. Denn wer aus Versehen im Bächle landet, der wird einen Freiburger oder eine Freiburgerin heiraten. Wobei die Uni eindeutig der größere Umschlagplatz in Sachen Liebe ist.
Freiburgs schönste Gasse: die Konviktstraße
Die Kaiser-Joseph-Straße mit dem aus dem 13. Jahrhundert stammenden Martinstor und dem Bertoldsbrunnen ist es nicht. Die Kajo landete zwar 2017 auf Platz neun der meistbesuchten Einkaufsstraßen der Republik, doch die 900 Meter lange Shopping-Meile ist eine breite Achse und keine malerische Gasse.
Wo einst die Handwerker lebten
Das Prädikat Freiburgs schönste Gasse gehört der geschwungenen Konviktstraße, wo schon im Mittelalter zahlreiche Handwerker lebten. Das Viertel hieß ursprünglich „Hintere und Vordere Wolfshöhle“ – ein Name, der an jede Zeit erinnert, als rund um den Freiburger Schlossberg noch wilde Tiere lebten. Ab den 1970er Jahren begann die behutsame Sanierung der alten Bausubstanz. Mit viel Liebe zum Detail und einem respektvollen Umgang mit der historischen Struktur wurden die reizvollen Häuserfassaden restauriert und der geschwungene Straßenverlauf beibehalten.
Heute residieren Cafés, Antiquariate, Boutiquen und Buchläden in den bunten Häuschen. Am schönsten ist es hier im Sommer, wenn sich Blauregen wie eine Girlande über die Konviktstraße spannt und die lilafarbenen Blüten mit dem Rot, Gelb und Grün der Häuser konkurrieren.
Freiburg: alles öko?
Freiburg ist grün, nicht nur wegen seiner Lage am Fuße des Schwarzwaldes. Die 900 Jahre alte Stadt lässt sich gerne als Ökohauptstadt feiern, auch wenn der grüne Oberbürgermeister durch einen schwarzen abgelöst wurde. Zahlreiche überregionale Umweltpreise wurden in den vergangenen 30 Jahren eingeheimst.
Wie der (grüne) Zeitgeist lebt, kannst du am besten im innenstadtnahen Quartier Vauban erleben. Auf einem ehemaligen Kasernengelände der französischen Streitkräfte, rund 38 Hektar groß, entstand ein familienfreundlicher Stadtteil für rund 5.500 Einwohner. Hier gehören Niedrigenergiebauweise und mehr zum Standard. Die „Kleehäuser“ erzeugen sogar Energie.
Das Auto hat in diesem Quartier wenig zu melden. Dafür gibt es die Stadtbahnlinie 3. Zahlreiche an den Werten des Quartiers orientierte Geschäfte haben sich niedergelassen – vom genossenschaftlich betriebenen „Quartiersladen“ über Secondhandläden bis hin zur Fahrradwerkstatt „RADieschen“.
Ganz in der Nähe, am Schlierberg, liegt die Solarsiedlung, wo bunte Fassaden und Photovoltaikanlagen das Bild bestimmen. Der Gewerbeblock und die Reihenhäuser am Rande des Stadtviertels Vauban erzeugen mehr Energie als sie verbrauchen und sind ein Beispiel dafür, wie urban Ökobauweise sein kann. Wer es ausprobieren möchte, kann diese im Green City Hotel tun. Das Regionalticket für Busse und Bahnen ist im Zimmerpreis enthalten.
Sonnenschiff Solarsiedlung Freiburg, Merzhauser Straße 183, zu erreichen mit der Stadtbahnlinie 3
Der Schlossberg: perfekter Ort für den Sundowner
Ein Schloss gibt es hier oben auf 456 Meter Meereshöhe schon lange nicht mehr; dafür viel Wind, zwei Türme und ein 360-Grad-Panorama zum Niederknien.
Vom Schwabentor geht es bergan, vorbei am Restaurant Greiffenegg-Schlössle, das sich Habsburgs letzter Statthalter um 1790 auf Festungsresten erbauen ließ. Etwas oberhalb liegt der Kanonenplatz wie eine Terrasse über der Stadt. Mit jeder Windung des Spazierweges wird die Aussicht auf das Dächermeer der Stadt, auf den filigranen Turm des Münsters großartiger.
Doch der Höhepunkt kommt erst noch – die 251 Stufen auf den 2002 eröffneten Neuen Schlossbergturm. Douglasienstämme stützen die stählerne, 35 Meter hohe Wendeltreppe. Das Panorama von der Plattform ist überwältigend. Im Vordergrund die Stadt, dahinter die Reinebene mit dem Scherenschnitt der Vogesen. Im Rücken die dichten Wälder des Schwarzwaldes mit dem tief eingeschnittenen Tal der Dreisam. Hier oben, hoch über den Dächern der Stadt, liegt der perfekte Lieblingsplatz der Freiburger für den Sundowner.
Mit der Schlossbergbahn geht es in nur drei Minuten vom Stadtgarten auf den Schlossberg. Die schienengebundene Bahn ist eigentlich ein „Schrägaufzug“ und fährt täglich von 9 bis 22 Uhr. Montags und dienstags 10 bis 18 Uhr.
Der Schauinsland: vom Erzkasten zum Wander-Dorado
Er ist der Hausberg von Freiburg und trägt seinen Namen völlig zu Recht: der 1284 Meter hohe Schauinsland. Aufgrund der großen Silberaufkommen wurde er früher auch Erzkasten genannt, aber die Bergbauzeiten sind seit 1954 vorbei. Im Sommer lockt er mit seinen Wanderwegen und den Trails für Mountainbiker; im Winter gibt es Loipen, Rodenbahnen und Alpinpisten. Seit 1930 bringt die Schauinslandbahn Erholungssuchende in wenigen Minuten nach oben.
Besonders bei Inversionswetterlagen im Herbst ist der Schauinsland einer der besten Aussichtsberge des südlichen Schwarzwaldes. „Über den Wolken“ schweift der Blick über die Vogesen, zur Hornisgrinde bis zu den Alpen: Tödi, Titlis, Eiger, Jungfrau, Weißhorn, Bietschhorn und Grand Combin reihen sich am Horizont auf. Doch der Freiburger Hausberg bietet mehr als nur “Berge schauen”. Es gibt das Fallershäusle, ein ehemaliges Bergmannshaus, den Schniederlihof, der ein Heimatmuseum beherbergt, und den Eugen-Kneidel-Turm, von dessen Aussichtsplattform in etwa 20 Meter Höhe selbst der Mont Blanc sichtbar ist.
Schauinslandbahn: Die Talstation von Deutschlands längster Umlaufseilbahn liegt in Horben. Die Bahn fährt täglich von 9 bis 17 Uhr, von Juli bis September bis 18 Uhr. Berg- und Talfahrt kosten für Erwachsene 13 Euro, für Kinder (6 bis 14 Jahre) 8,50 Euro. Auf dem Schauinsland gibt es zahlreiche Wanderwege
Meine persönlichen Tipps für Freiburg
Frühstück in der Gerberau
Das Schneckenviertel war früher nicht die beste Adresse, denn hier waren die Gerber daheim. Heute ziehen Gerberau und Fischerau unzählige Touristen an, denn die beiden pittoresken Gassen tragen den Beinamen „Klein Venedig“. Dort liegt das Altstadt-Café, dessen sonnige Terrasse zum Bächle in der Fischerau hinausgeht. Die Einrichtung ist zwar etwas antiquiert, die Lage und das Frühstück aber unschlagbar.
Altstadt Café, Gerberau 12, Telefon (0761) 30503. Öffnungszeiten montags bis freitags von 9 bis 18.30 Uhr, samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr.
Kulinarische Weltreise in der Markthalle
Lust auf brasilianisches Hühnchen? Auf persisches Fesenjan? Oder soll es doch italienische Pasta sein? In der Markthalle, einem denkmalgeschützten Sandsteingebäude nahe des Schwabentors gibt es regionale Köstlichkeiten aus Asien, Lateinamerika, Europa und dem Orient. In dieser Institution, wo sich die Freiburger zu einem schnellen Mittagessen treffen, gibt es an den Wochenenden auch Live-Musik.
Markthalle, Grünwälderstraße 4. Geöffnet montags bis donnerstags 8 bis 20 Uhr, freitags und samstags 8 bis 23.55 Uhr. Sonntags und an Feiertagen geschlossen.
Sun-Downer mit Münsterblick
Die Terrasse des Skajo ist einer der schönsten Orte für ein Glas Wein oder einen Cocktail. Im fünften Stock gelegen reicht der 360 Grad-Rundumblick vom Schlossberg bis zu den Vogesen. Nachmittags ist die Rooftop-Bar an der Kaiser-Joseph-Straße der ideale Platz für einen Kaffee, doch wenn der Tag zu Ende geht und Lichter das nahe Münster in ein magisches Licht hüllen ist der Aufenthalt noch schöner.
Skajo, Kaiser-Joseph-Straße 192, Öffnungszeiten montags bis donnerstags 11 bis 22 Uhr, freitags und samstags von 11 bis 24 Uhr, sonntags 13 bis 21 Uhr.
Bierbrauen beim Feierling
Beim Bierbrauen zuschauen und die badische Küche genießen: Das kann man in der Hausbrauerei Feierling. Im Sommer lockt der Biergarten, in den kälteren Monaten nimmt man auf drei Etagen rund um die imposanten Braukessel Platz. Die flüssige Spezialität namens “Inselhopf” ist ein frisches Vollbier, das naturtrüb ausgeschenkt wird. Auf der Speisekarte stehen regionale Gerichte.
Hausbrauerei Feierling, Gerberau 46, Öffnungszeiten, montags bis donnerstags sowie sonntags von 11 bi 14 Uhr, freitags und samstags 11 bis 1 Uhr.
Süße Träume im Bären
Das Gasthaus „Zum Roten Bären“ ist nach eigenen Angaben eine der ältesten Herbergen Deutschlands. In dem Komplex an der Straße Oberlinden herrscht seit 1387 ein reges Kommen und Gehen. Das Haus hat insgesamt 25 Zimmer, und zum Münster sind es nur wenige Schritte.
Hotel „Zum Roten Bären“, Oberlinden 12. Das Einzelzimmer gibt es ab 69 Euro inklusive Frühstück. Für das Doppelzimmer zahlt man ab 110 Euro.
Und noch ein paar Impressionen aus Freiburg
Wie schön … meine alte und geliebte Heimat!
Freiburg … ich werde diese Stadt immer in bester Erinnerung behalten. Dort bin ich zur Schule gegangen, dort habe ich mich verliebt, dort habe ich gearbeitet, dort habe ich auf dem Münsterplatz die besten Rostbratwürste der Welt gegessen und im “Rappen” Erdbeerbowle getrunken … ach, Freiburg …
Hallo Renate, ja Freiburg ist eine tolle Stadt. Ich hätte gerne dort studiert, aber es hat mich nach Berlin verschlagen. Aber ein zwei Mal im Jahr fahre ich gerne hin.