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Der wilde Norden von Teneriffa

blick auf puerto de la cruz, teneriffa

Teneriffa mit seinem wilden Norden ist ein Touristenmagnet. Jedes Jahr kommen vier Millionen Touristen auf die größte Insel der Kanaren, die aus Feuer geboren wurde und noch nicht zur Ruhe gekommen ist. Das gut 2000 Quadratkilometer große Eiland ist ein eigenes Universum; ein Mini-Kontinent im Schatten des Teide, Spaniens höchstem Berg.

Weil die Passatwinde an den Bergen des Anaga-Gebirges und am Teide hängenbleiben, überzieht im Norden üppige Vegetation die Hänge. Im Süden, im Windschatten des alles beherrschenden Vulkans, brennt die Sonne an 300 Tagen im Jahr vom wolkenlosen Himmel – sehr zur Freude der sonnenhungrigen Urlauber.

Die bekommen unterschiedliche Seiten der Kanareninsel zu sehen: intakte Lorbeerwälder im wilden Norden – ein lebendes Fossil aus dem Tertiär-, mächtige Schluchten wie die von Masca, wunderlich geformte Lavafelsen und abgeschiedene Dörfer, wo Menschen noch in Höhlenwohnungen leben.

die Skyline von Puerto de la Cruz in Teneriffa, Spanien
Hochhäuser prägen die Skyline von Puerto de la Cruz.

Teneriffas Norden ist ein grünes Naturparadies, ein Hort üppiger Vegetation, mit blühenden Sträuchern und Bäumen. Die fruchtbare Erde, die dem Vulkanismus geschuldet ist, lässt Bananen, Weintrauben, Kartoffeln und Mais gedeihen.

Für Wanderer ist der Landstrich das reinste Dorado, ob in den mystischen Wäldern des Orotavatales, im Teno-Gebirge mit seinen Felsformationen oder im Anaga-Gebirge im Nordosten.

Puerto de la Cruz: das Touristenmekka der Nordküste

Mit seinen schwarzen Stränden, den vielen Hotels und Appartementanlagen, den Parks und Einkaufszentren ist Puerto de la Cruz das touristische Zentrum im Norden Teneriffas.

Der „Hafen des Kreuzes“, der zusammen mit La Orotava und dem Nachbarort Los Realejos einen Ballungsraum mit rund 110.000 Einwohnern bildet, ist der ideale Ausgangspunkt für Entdeckungen. Nur ein paar Beispiele: Die Punta de Teno ist Teneriffas Leuchtturm im äußersten Westen. Im Osten steht der Faro de Anaga auf dem Roque Bermejo, 238 Meter über dem Meeresspiegel. Wer dorthin wandert, fühlt sich wie auf einem anderen Planeten.

die Kapelle San Amaro in Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
Die Kapelle San Amaro liegt gegenüber dem Mirador La Paz, einem Aussichtspunkt über Puerto de la Cruz.

Puerto ist eine lebendige Stadt, die mit vielen Restaurants, Bars sowie einem Theater aufwartet. Wegen des sprichwörtlich ewigen Frühlings haben sich hier viele wintermüde Deutsche niedergelassen: Den Ortsteil La Paz kannst du getrost als deutsches Viertel bezeichnen.

Puerto: das Paradies der Surfer

Trotz der vielen Touristen, die bei Tag und Nacht über die Avenida Colón flanieren oder die Plaza Charco bevölkern, Puertos beliebtesten Treffpunkt, hat sich die Stadt viel spanisches Flair bewahrt. Historische Gebäude mit den für die Kanaren so typischen Holzbalkonen präsentieren sich liebevoll saniert. Promenaden wurden angelegt, die oft wenig ansehnlichen Hotelkästen zumindest im Innern aufgehübscht.

Schon um 1880 kamen die ersten Touristen nach Puerto, weniger wegen der Strände, sondern vor allem wegen des milden Klimas. Was sie vorfanden, waren schwarze Lavastrände, an denen sich die gewaltige Brandung des Atlantiks austobte.

Am Küstenwanderweg von Puerto de la Cruz
Am Küstenwanderweg von Puerto de la Cruz

Bis zum Bau von Molen und Wellenbrechern war Baden ziemlich gefährlich. Heute bekommen Surfer leuchtende Augen angesichts der meterhohen Wellen, die an die Playa de Muelle krachen. Dort hält die Statue einer Fischerin Wache.

Badeparadies voller Kunst: der Lago Martiánez

Von dort sind es nur ein paar Schritte zum Lago Martiánez, wo Meer, Natur, Kunst und Architektur Hand in Hand gehen. Es war César Manrique, der Architekt, Maler und Umweltschützer von der Nachbarinsel Lanzarote, der am nördlichsten Zipfel der Stadt die Meerwasser-Schwimmbäder konzipierte – auf einem von der Brandung umbrausten Kap.

Das Schwimmbad von San Telmo, wo die Inselelite luxuriöse Partys feierte und berühmte Besucher wie Aristoteles Onassis, Winston Churchill und die Beatles Champagner schlürften, gliederte er in das Vorzeigeprojekt ein. Statt rechteckiger Becken entwarf er kreisförmige Pools. Der größte ist ein künstlicher See mit Meerwasser aus dem Atlantik und hat sogar eine kleine Insel zu bieten.

Die künstliche Badelandschaft Lago Martiánez in Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
Die künstliche Badelandschaft Lago Martiánez entwarf der kanarische Künstler Cesar Manrique.

Ein Museum unter der Sonne

Rückblickend kann man sagen, dass der Bau des Lago Martiánez einen Wendepunkt in der touristischen Entwicklung von Puerto de la Cruz markierte. Denn die Badelandschaft, für die 30 000 Quadratmeter Land dem Meer entrissen wurden, ist ein Museum unter der Sonne.

Dafür sorgen die Skulpturen von Manrique, wie die meterhohen Windspiele oder die Plastik „Homenaje al mar“. Deren Kurven erinnern an Atlantikwellen. Heute ist der Freizeitkomplex neben dem Loro Parque die größte Sehenswürdigkeit der Stadt. Seit der Eröffnung im Jahr 1977 kamen mehr als 30 Millionen Besucher.


Infos: Das Ticket für Erwachsene kostet 5,50 Euro. Kinder bis zehn Jahre zahlen 2,50 Euro.


Eine Kathedrale für das Wasser: die Casa Hamilton

Die „Casa Hamilton“ ist der wohl schönste Lost Place im Norden Teneriffas. Sie liegt westlich von Puerto de la Cruz und ist zu Fuß über den Küstenwanderweg ab Punta Brava zu erreichen. Der Anblick der Industrieruine ist einfach überwältigend, auch dann, wenn sich ein grauer Himmel über der Küste wölbt.

die Casa Hamilton in Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
Der schönste Lost Place im Norden Teneriffas: die Casa Hamilton

Wie ein Mahnmal der Vergänglichkeit klebt der „Elevador de Aguas de Gordejuela“ an einem steilen Hang, nur wenige Meter über dem Wasserspiegel. Dach und Decken sind eingestürzt; die Fenster blicken wie leere Augen Richtung Meer. Nur die Treppe, die sich in Serpentinen nach unten schlängelt, verrät, dass hier einst Menschen arbeiteten.

Ein Lost Place am Küstenwanderweg

Die Anlage aus dem frühen 20. Jahrhundert war ein technisches Meisterwerk; ein aufwändiges obendrein. Sie diente dazu, eine Süßwasserquelle für die Bewässerung von Bananenplantagen im Orotavatal zu nutzen. Mit Hilfe von Teneriffas erster Dampfmaschine wurde das wertvolle Nass nach oben gepumpt. Dabei wurden 200 Höhenmeter überwunden. Zudem trieb die Dampfmaschine eine kleine Getreidemühle an.

die Casa Hamilton in Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
Hier stand die erste Dampfmaschine Teneriffas.

Die Freude an dem technischen Fortschritt dauerte nicht lange. Die Bau- und Betriebskosten trieben den Betreiber, die aus England stammende Familie Hamilton, in den Ruin. Zudem sah sie sich, durch den Handel mit Früchten reich geworden, mit fallenden Preisen konfrontiert. Wenige Jahre nach der Fertigstellung verpachtete sie die Anlage an eine Schifffahrtsgesellschaft. 1919 war endgültig Schluss.

Das Dampfmaschinen-Gebäude ist längst verschwunden, ebenso der 50 Meter hohe Schornstein. Erhalten blieb nur das Gebäude, in dem die Wasserpumpe stand und dessen obere Stockwerke wohl als Wohnraum für den Maschinisten und seine Familie dienten.

Der schönste Lost Place im Norden Teneriffas

Die steile Treppe zur „Casa Hamilton“ ist seit Jahren gesperrt. Schilder untersagen ausdrücklich das Betreten der malerischen Ruine. Den Nimbus eines perfekten Fotospots im Norden Teneriffas kann dem Industriedenkmal mit einmaliger Lage keiner nehmen. Von einer kleinen Fußgängerbrücke hast du den besten Blick auf die Ruine. Sie soll – wenn es nach dem Wunsch der Gemeinde Los Realejos geht – zum Weltkulturerbe erklärt werden.


Die Casa Hamilton ist nur zu Fuß zu erreichen. Am einfachsten ist es, mit dem öffentlichen Bus bis zum Loro Parque zu fahren. Von dort geht es zunächst Richtung Maritim-Hotel und weiter auf dem Küstenwanderweg Richtung Rambla de Castro.


das Schutzgebiet Rambla de Castro bei Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
Grün, soweit das Auge reicht: das Schutzgebiet Rambla de Castro

Palmen und eine Hacienda: Rambla de Castro

Ausgedehnte Bananenplantagen, alte Gutshöfe und atemberaubende Ausblicke über die Küste: Die Rambla de Castro ist eines der wichtigsten Naturschutzgebiete Teneriffas. Zahlreiche Wanderwege durchziehen 45 Hektar üppige Vegetation. Unterwegs hält das Naturschutzgebiet jede Menge Überraschungen bereit: von der Einsiedelei aus dem 16. Jahrhundert bis zur kleinen Festung.

Die Casona de Castro ist ein typisch kanarisches Landhaus aus dem 16. Jahrhundert mit ummauerten Höfen, kunstvoll geschnitzten Holzbalkonen und Waschbereichen im Freien.

das Schutzgebiet Rambla de Castro bei Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
die Hacienda des Schutzgebiets….

“Zwischen La Orotava und Icod gibt es keinen schöneren Winkel als diesen. Die Reisenden, die hier vorbei kommen, müssen zwangsläufig anhalten, um sie von dem von der Straße geformten, natürlichen Balkon aus zu betrachten. Aber es ist aus dieser Höhe nicht vorstellbar, dass dort unten ein wahres Paradies existiert”, schwärmte ein Schriftsteller angesichts des schmucken Anwesens, das eine zeitlose Grandezza ausstrahlt.

Weil es hier immer reichlich Wasser gab, war dies die grünste, fruchtbarste und damit wohlhabendste Gegend der ganzen Insel. Palmen wachsen hier, Bananenstauden, aber auch Wolfsmilchgewächse und Drachenbäume – das Symbol der Kanaren par excellence.

Auf Wanderwegen durchs Schutzgebiet

Der schönste Flecken in der Rambla ist die kleine Festung. Deren Soldaten hielten einst nach den Segeln von Piratenschiffen Ausschau. Fünf Kanonen zielten damals aufs Meer hinaus. Drei sind noch erhalten.

das Schutzgebiet Rambla de Castro bei Puerto de la Cruz auf Teneriffa, Spanien
Die Kanonen des Forts zielen noch immer aufs Meer hinaus.

Das Beste ist der Ausblick – über die kleine Bucht am Fuß des Felsens, über die himmelwärts strebenden Bauten von Puerto de la Cruz im Osten, über das grüne Mosaik der Felder im Westen. Wer dem Wanderweges folgt, landet bei zwei ikonischen Felsen, dem Roque Grande und dem Roque Chico. Wie Wächter stehen sie im Meer, doch die Brandung nagt unerbittlich an ihnen.


Der vier Kilometer lange Wanderweg kann in beide Richtungen begangen werden. Er beginnt gleich hinter dem Hotel Maritim. Besser ist es, mit dem Bus 363 bis zur Haltestelle San Augustin zu fahren. Von dort sind es nur wenige Meter bis zum Mirador San Pedro, wo der Wanderweg beginnt. Hier stehen auch Parkplätze für Autos zur Verfügung.


Am Drachenbaum: Icod de los Vinos

Sein Markenzeichen führt Icod de los Vinos im Stadtwappen: den Drachenbaum. Wegen des Exoten kommen die Besucher in Scharen in das schmucke Städtchen, das in einem fruchtbaren, schmalen Tal oberhalb der Küste liegt. Es ist nicht irgendein Gewächs; es ist vielmehr der Drago Milenario. Der Methusalem soll mehrere Hundert Jahre auf dem Buckel haben und gilt als ältester Drachenbaum der Welt.

der uralte Drachenbaum von Icod de los Vinos auf Teneriffa, Spanien
Der Drachenbaum von Icod de los Vinos hat mehrere Hundert Jahre auf dem Buckel.

Das Prachtexemplar mit einem Umfang von sechs Metern und einer Höhe von sagenhaften 20 Metern hat seit 1999 seinen eigenen Park. Den Guanchen, den Ureinwohnern Teneriffas, waren die Drachenbäume heilig. Der Legende nach sammelten sie den Saft der Dracaena, um Krankheiten zu heilen. Die Ähnlichkeit mit Blut kommt nicht von ungefähr, denn die Absonderung des Baumes wird in Verbindung mit Sauerstoff rot wie der Lebenssaft.

der uralte Drachenbaum von Icod de los Vinos auf Teneriffa, Spanien
…und der Blick auf den Methusalem von der anderen Seite.

Zwischen terrassierten Weingärten

Doch auch ohne Abstecher in diese stille Oase mit Brücken, Teichen und Wasserfällen lohnt der Besuch in Icod, das von terrassierten Weingärten umgeben ist. Ihnen hat der Ort seinen Beinamen zu verdanken.

Verwinkelte Gassen, gesäumt von bunten Häusern mit aufwändig geschnitzten Holzbalkonen, ziehen sich den Hang hinauf. Im Hintergrund erhebt sich der in den Wintermonaten oft schneebedeckte Teide. Er scheint zum Greifen nah.

Villa in Icod de los Vinos auf Teneriffa Spanien
Eine der schönen alten Villen in Icod

Mitten in der Altstadt liegt die Plaza de la Constitución, wo sich Bodegas, Restaurants und kleine Geschäfte aufreihen. Hier wähnen sich Weinliebhaber und Fans kanarischer Köstlichkeiten im Paradies. Ob Honig, Bananenlikör, Mojo Saucen oder Käse – die Palette an Mitbringseln ist groß. Wer will, kann im “Museo de Malvasia” den legendären Tropfen genießen. Die Trauben wachsen gleich hinter dem Haus.

Konquistadoren gründeten Icod

Die noblen Herrenhäuser, die adelige Familien im 18. Jahrhundert erbauen ließen, zeugen vom einstigen Wohlstand des Städtchen, das spanische Konquistadoren 1494 gegründet haben. Der wohl schönste Bau ist die Casa Lorenzo Cáceres mit ihrer gelben Fassade und den prächtigen Fenstern. Das Palais um einen säulengeschmückten Patio muss auf Zeitgenossen überwältigend gewirkt haben: Sie behaupteten, das Haus besitze so viele Öffnungen und Fenster, wie das Jahr Tage hat.

Einige Motive aus Icod

Der Platz direkt neben der Kirche ist ein beliebter Treffpunkt für die Einheimischen, wo sie am Wochenende Kunsthandwerk verkaufen. Ein “Zulieferer” ist der weltberühmte Drachenbaum: Aus seinem Samen fertigen die geschickten Künstler Schmuckstücke an.


Bus 363 fährt vom Busbahnhof in Puerto de la Cruz direkt nach Icod. Bis in die Innenstadt sind es nur wenige Hundert Meter.


Eine Welt unter Tage: die Cueva del Viento

Höhlen gibt es viele auf Teneriffa, beispielsweise die Eishöhle am Teide. Doch die Cueva del Viento, nur wenige Kilometer von Icods Altstadt entfernt, nimmt eine Ausnahmestellung ein; sie gilt als längste Lavaröhre Europas. Weltweit ist sie die Nummer fünf. Wer die “besser Platzierten” besichtigen möchte, muss nach Hawaii.

Den Bewohnern von Icod de los Vinos war die Existenz der unterirdischen Röhre schon lange bekannt. Laut Legende war es eine Ziegenhirtin, die unfreiwillig zur Entdeckerin wurde. Als sie mit ihrer Herde eine besonders dünne Stelle über der Höhle überquerte, tat sich plötzlich die Erde auf. Die Frau stürzte 16 Meter in die Tiefe. Die Frau hatte Glück: Sie landete auf ihren Ziegen und überlebte den Sturz. Andere Hirten beobachteten das Drama und retteten die Kollegin.

Bisher haben Forscher die Höhle auf einer Länge von 18 Kilometer erkundet. Im Innern ist ständig eine leichte Brise zu spüren – daher der Name Cueva del Viento.

Entstanden ist die Höhle des Windes vor rund 30 000 Jahren, als der Pico Viejo, der Nachbar des Teide, ausgebrochen ist. Die dünnflüssige Lava floss den steilen Hang hinunter; das Magma erstarrte an den Rändern und bildete eine Art Dach über dem Lavastrom. Zurück blieb schließlich ein Hohlraum, die heutige Höhle.

Mit Stirnlampe in die Dunkelheit

Die Lavaröhren sind ein wahres Labyrinth, das sich über drei Etagen erstreckt. Aktuell suchen die Forscher nach einer Verbindung zwischen Teilen des Höhlensystems. Sollten sie diese finden, wäre die Cueva del Viento sogar die viertgrößte der Welt.

Seit einem guten Jahrzehnt kann man einen kleinen Teil der Höhle besichtigen. Ausgestattet mit Helm und Stirnlampe geht es in die stockdunkle Unterwelt, denn Beleuchtungskörper gibt es keine. Der zweieinhalb Stunden dauernde Ausflug ins Reich der Finsternis, der in verschiedenen Sprachen angeboten wird, ist allerdings oft ausgebucht.


Die Führungen beginnen im Besucherzentrum der Höhle. Festes Schuhwerk und Trittsicherheit sind Voraussetzung. Die Tour kostet 20 Euro für Erwachsene. Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren zahlen 8,50 Euro. Die Tickets müssen online gebucht und mit Kreditkarte bezahlt werden. Eine andere Zahlungsoption steht nicht zur Verfügung.


Kleine Stadt mit großer Geschichte: Garachico

Garachico, auf halbem Weg von Icod de los Vinos nach Buenavista del Norte gelegen, ist ein Traum. Die Weiten des blauen Atlantiks, die gewaltige Brandung, der malerische Felsen in der Bucht, die grauen Wellenbrecher, die historischen Gebäude und die malerischen Plätze machen den 5000-Seelen-Ort zu einem Schmuckstück im Norden Teneriffas.

Blick auf Garachico auf Teneriffa in Spanien
Blick auf Garachico, einen der schönsten Orte im Norden Teneriffas

Italienische Kaufleute haben Garachico vor über 500 Jahren gegründet. In den folgenden Jahrhunderten war der Ort einer der wichtigsten Handelsplätze zwischen den Kanaren, England, Holland und Amerika, der Hafen Anlaufpunkt für Schiffe aller Art.

Doch Naturkatastrophen warfen die kleine Stadt mit großer Geschichte immer wieder zurück. Erst fegte eine Sturmflut über Menschen und Schiffe hinweg. Dann wütete eine Feuersbrunst in den Straßen. Schließlich fraßen sich zu Beginn des 18. Jahrhunderts glühende Lavaströme des Vulkans Montaña del Estrecho durch das Dorf bis zum Meer. Nur die Kirche, das Kloster San Francisco und einige wenige Häuser überstanden das Inferno. Den Rang als Teneriffas wichtigster Hafen übernahm Puerto de la Cruz.

Blick auf Garachico auf Teneriffa in Spanien
Garachico wurde mehrfach durch Feuer und Lava zerstört und immer wieder aufgebaut.

Ein Felsen ist das Wahrzeichen des Ortes

Kaum war die Lava erkaltet, begannen die Dorfbewohner mit dem Wiederaufbau. Stadtpaläste und Kirchen wurden so stilvoll mit Neubauten kombiniert, dass ein Spaziergang durch die Altstadt einer Reise in längst vergangene Zeiten gleicht.

Vom Mirador de Garachico hat man einen grandiosen Blick über die schneeweißen Häuser mit den roten Dächern, die sich auf dem erstarrten Lavastrom breitgemacht haben. Vor der rauen Küste ragt der malerische “Roque de Garachico” aus dem Meer. Er ist das Wahrzeichen des Ortes und ist noch in etlichen Kilometern Entfernung zu sehen.

Wer durch die schmalen Gassen schlendert, stößt auf zahlreiche historische Relikte. Die winzige Einsiedelei von San Roque mit ihren beiden Glockentürmen ist jedes Jahr im August Ziel einer volkstümlichen Wallfahrt. Auf der Plaza de Juan Gonzalez de la Torre sind zwei der schönsten Bauten Garachicos zu finden: die Kirche “Nuestra Senora de los Angeles” sowie das Rathaus.

…und noch ein paar Motive aus Garachico

Während das Rathaus eher schlicht gehalten ist, prahlt die Kirche mit ihren zwei lavasteinernen Eingangstoren im Renaissancestil. An der Südseite der angrenzenden Plaza de la Libertad erhebt sich die dreischiffige “Basilika Iglesia Parroquial Santa An” aus dem 16. Jahrhundert. Sie wurde durch den Vulkanausbruchs zerstört, 1995 aber restauriert. Nur von der wunderschönen Mudéjar-Decke blieb nicht viel übrig.

Baden in Lavabecken

Nur wenige Schritte von der gepflegten Altstadt reckt sich an der Uferpromenade das fotogene, quadratische “Castillo de San Miguel” aus dem 16. Jahrhundert in dem Himmel. Der Bau aus wuchtigem schwarzem Lavastein schützte ursprünglich den Hafen. Heute ist in dem Gebäude mit dem von einem Glockenaufsatz gekrönten weißen Erker ein kleines historisches Museum untergebracht.

die wilde Küste bei Garachico im Norden von Teneriffa
die wilde Küste bei Garachico im Norden von Teneriffa

Vor dem Castillo findet sich der womöglich größte Schatz von Garachio: natürliche Bassins inmitten schwarzer Lava. In den Sommermonaten pilgern Heerscharen zu den Piscinas Naturales, die über Treppen und Pfade zu erreichen sind. Im Winter ist die Brandung meist zu heftig für gefahrloses Baden.


Garachico wird ebenfalls vom Bus 363 angefahren. Die Fahrt von Puerto de la Cruz dauert rund eine Stunde.


Leuchtturm an der Punta de Teno in Teneriffa, Spanien
der Leuchtturm an der Punta de Teno…..Bild: By H. Zell – Own work, CC BY-SA 3.0,

Im äußersten Westen: Punta de Teno

Sie ist der westlichste Punkt Teneriffas und zählt die meisten Sonnenstunden im Jahr: die Punta de Teno mit ihrem Leuchtturm. Von dem Kap kann man sowohl die Nordküste Teneriffas, als auch die bis zu 600 Meter hohen Klippen von Los Gigantes an der Westküste sehen. Als Zugabe gibt es die Silhouetten der Inseln La Palma und Gomera.

Schon die Fahrt über die kurvenreiche Straße ist ein Erlebnis. Je näher man zum elf Kilometer entfernten Kap kommt, umso großartiger wird die Landschaft. Zehn Millionen Jahre ist das rot-braune Lava-Gestein alt. Dazwischen recken sich mannshohe Kakteen in den Himmel. Hier taucht man tief in die geologische Geschichte des Teno-Gebirges ein.

an der Punta de Teno in Teneriffa, Spanien
Magische Momente an der Punta de Teno im äußersten Westen von Teneriffa.     Bild: By Marek Hrycak, CC BY-SA 3.0

Am schönsten ist der Abstecher zu dem magischen Ort in den späten Nachmittagsstunden. Dann umhüllt ein goldenes Licht die Szenerie. An dem Naturstrand erlebt man den schönsten Sonnenuntergang der ganzen Insel.


Am besten nimmst du den öffentlichen Bus zur Punta de Teno. Mit dem Bus 363 geht es nach Buenavista del Norte. Dort heißt es umsteigen in den Bus 369. Eine der schönsten Wanderungen führt von Teno Alto, einem kleinen Weiler im Teno-Gebirge, in rund zwei Stunden zur Punta de Teno. Die Wanderung ist rund sieben Kilometer lang.

  1. Sehr interessant. Danke für die Zusammenfassung! Lg, Meike

  2. Super Artikel – herzlichen Dank.
    Ich habe bald vor in die Gegend zu fahren und einen kleinen Kurzurlaub zu machen.
    Und ich liebe Wandern.
    Perfektes Timing. 🙂

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