Der Bursche grinst mich doch glatt unverschämt an. Seine bernsteinfarbenen Augen gleichen schmalen Schlitzen, sein Schuppenkorsett schimmert seidig-glänzend im Licht der tief stehenden Nachmittagssonne. Völlig entspannt liegt er da, den 80 Zentimeter langen Körper wohlig auf dem aufgeheizten, schwarzen Gestein ausgestreckt, den Kopf neugierig auf dieses seltsame Wesen auf zwei Beinen gerichtet. Das stellt sich gerade die Frage, ob der Hollywood-Blockbuster „Jurassic Park“ nicht doch auf einem Funken Wahrheit beruht. Der ziemlich furchterregende Bengel erinnert jedenfalls schwer an jene steinzeitlichen Echsen, die einst die Erde beherrschten – lange bevor der Mensch die Bühne betrat. Von seinen längst ausgestorbenen Verwandten hat er den drohend aufgerichteten Rückenkamm, den stacheligen Nacken und die kräftigen Klauen geerbt; das fotogene Grinsen hat er sich selbst erarbeitet, sehr zur Freude der Touristen, die staunend und sprachlos die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt im Naturparadies Galapagos betrachten.
Inhaltsverzeichnis
Gruselige Miniaturdinos
Auf dem knapp zwei Quadratmeter großen Eiland North Seymour, knapp 1000 Kilometer vom ecuadorianischen Festland entfernt, stolpere ich geradezu über diese gruseligen Miniaturdinos, die bis zu 1,5 Meter lang werden können. Mit einer geradezu stoischen Ruhe liegen die Meerechsen auf glattgeschmirgelten schwarzen Steinen, unter höllisch stacheligen Kandelaberkakteen und am puderzuckerweißen Strand. Doch wer möchte Amblyrhynchus cristatus schon bei einem Tauchgang begegnen? Mir reicht der Anblick der harmlosen Urzeitviecher völlig.
Sonnenbad der Meeres-Monster
Deren Vorfahren entdeckten irgendwann in grauer Vorzeit, dass Algen und Tang deutlich besser munden als das bisschen verdorrte Gras an Land. Weshalb die endemische Echse die einzige Leguanart der Welt ist, die ihre Nahrung im Meer sucht. Ein paar Nachteile brachte die Mutation zum Meeres-Monster allerdings mit sich: Zum einen brauchen die wechselwarmen Drachen anschließend ausgedehnte Sonnenbäder, um wieder auf Betriebstemperatur zu kommen. Zum anderen muss das viele Salz ja irgendwie wieder raus: Deshalb schnäuzen die Genossen aus der Urzeit wie ein bayerischer Schnupftabak-Liebhaber.
Naturparadies mit einem Haufen Inseln
Auf Galapagos mit seinen 13 größeren sowie einem Haufen kleiner und winziger Inseln werden scheinbar unumstößliche Naturgesetze außer Kraft gesetzt. Die Evolution spülte Meeresbewohner einst an Land, doch bei den Schuppenkriechtieren, deren Größe und Färbung sich von Insel zu Insel unterscheidet, verlief es augenscheinlich „umgekehrt“. Und angriffslustig wie die Kollegen aus Hollywood sind die Urviecher des Naturparadieses schon gar nicht. Ohne jegliche Regung lassen sie die Annäherungsversuche der sonderbaren Zweibeiner über sich ergehen und posieren bereitwillig fürs nächste Foto. Nur die Sorge, dass sich die Grinsebacke in ein Feuer speiendes Ungetüm verwandeln könnte, hält Homo sapiens von Streicheleinheiten ab.
Urzeitmonster wie aus “Jurassic Park”
Galapagos: Natur im Rohzustand
Verirrt in Raum und Zeit: So fühle ich mich inmitten dieser Natur im Rohzustand, in diesem abgelegenen Kosmos, der von Eruptionen geformt, von Wind und Regen modelliert, von den Gezeiten bearbeitet wurde. Unmittelbar am Äquator, wo sich die Nazca-Platte mit den Galapagosinseln jährlich um sieben Zentimeter auf den südamerikanischen Kontinent zubewegt und die todbringenden Eingeweide unseres Planeten durch Erdspalten unaufhörlich nach oben quellen, hat sich die Natur ein bizarres, verzaubertes Reich geschaffen – ein Imperium erloschener Vulkane, die den „Moby Dick“-Verfasser Hermann Melville an das göttliche Strafgericht in Gestalt eines Feuerregens erinnerten.
Armageddon oder Schöpfungsgeschichte
Jetzt kann man mit Inbrunst darüber streiten, ob Galapagos eine Vorahnung der endzeitlichen Entscheidungsschlacht Armageddon liefert oder nicht eher ein Stadium der Schöpfungsgeschichte darstellt: Die Inseln aus Vulkangestein ähneln jedenfalls kaum menschlichen Vorstellungen vom irdischen Paradies: gottverlassenes Land, wohin man blickt, schütter bewachsen mit silbrig glänzenden Palo-Santo-Büschen, die unter der sengenden Sonne des Äquators den erstarrten Tentakeln eines Ungeheuers ähneln.
Naturschatz mit archaischen Wesen
Die stacheligen Opuntien-Riesen, unter denen Drusenköpfe – ockerfarbene Land-Leguane -mit unerschütterlicher Ruhe auf ein Stück herabfallenden Kaktus warten, geben sich klaglos mit dem bisschen karge Erde zufrieden. Kein vertrautes Geräusch stört diesen menschenleeren Ort – nur die bellenden Laute der Seelöwen, die spitzen Schreie von Nazca-, Blaufuß- und Rotfußtölpel. Der spanische Bischof Tomás de Berlanga, der während seiner Odyssee durch den Pazifik im März 1535 auf den menschenleeren Inseln landete, war so bedient von diesem wahllos ins Meer gekippten Haufen Schlacke, dass er ganz vergaß, das Stück Ödnis für Spaniens Krone in Besitz zu nehmen. Eine „Arche Noah“ mit archaischen Wesen, ein Naturschatz, wie man ihn auf Erden kein zweites Mal findet – das interessierte in goldgierigen Zeiten keinen.
Aus dem Schoß von Mutter Erde
In dieser Werkstatt der Evolution spielt der Mensch allenfalls die zweite Geige. North Seymour wirkt auf den ersten Blick keineswegs wie ein Naturparadies, eher wie eine überdimensionale Geröllhalde, gespickt mit dem schwarzen Auswurf aus dem Schoß von Mutter Erde. Selbst dem größten Egoisten wird beim Marsch über das Eiland klar: Hier gehöre ich nicht hin. Erbarmungslos brennt die Sonne auf die erodierten, messerscharfen Lavafelsen herab; jeder Schritt auf dem schmalen Pfad löst Sturzbäche von Schweiß aus. Nicht mal das schwache Lüftchen, das von der kleinen und großen Daphne herüberweht- zwei eindrucksvolle Felsklötze inmitten des endlosen türkisfarbenen Meeres-, verschafft dem Menschen ein wenig Kühlung.
Majestätisch kreisen tiefschwarze Fregattvögel über der irren Wilden, jederzeit bereit, Artgenossen den gerade gefangenen Fisch zu stibitzen und damit den hungrigen Nachwuchs zu füttern. Unbeholfen buddelt sich ein Prachtexemplar von Seelöwe in die sonnenversengte Erde ein, während die Herzensdame seines Harems den allzu ungestümen Nachwuchs mit Nachsicht bemuttert. Gabelschwanzmöwen warten geduldig auf den Einbruch der Nacht, wenn sie zur Jagd aufbrechen. Blaufußtölpel stürzen sich kopfüber ins glasklare Meer, um anschließend weit weniger elegant über den unebenen Uferstreifen zu watscheln. Und dazwischen: Hunderte reglos verharrende Meerechsen, die auf dem dunklen Galagagos-Gestein kaum auszumachen sind und sich im Wasser in elegante Tauchern verwandeln.
Labor der Schöpfung
Im Vergleich zur Schöpfungsgeschichte der Erde ereignete sich die Entstehung der Galapagosinseln vor einem Wimpernschlag. Seit rund drei Millionen Jahren existieren die ältesten Eilande des Archipels, San Cristobal und Espanola ganz im Osten. Die jüngsten und vulkanisch am aktivsten Inseln, Fernandina und Isabela, bringen es auf lächerliche 700 000 Jahre. Dank extremer Isolation in den Weiten des Pazifiks konnte dieser menschenleere Flecken im toten Winkel der Weltgeschichte zu dem werden, was er ist: ein Labor, wo die Schöpfung noch auf Vollendung wartet- grad so, als sei der liebe Gott noch mitten in der Arbeit.
Nirgendwo sonst auf der Welt gibt es eine solch einzigartige Flora und Fauna mit verschnupften Meeresechsen und rosafarbenen Drusenköpfen; nur hier leben gewaltige Riesenschildkröten, die wie XXL-Ausgaben ihrer Artgenossen durchs Unterholz kriechen und locker jeden menschlichen Greis an Lebensjahren übertrumpfen. Nur hier wachsen mächtige Scalesien, die mit europäischen Sonnenblumen verwandt sind, mit ihnen aber so viel Ähnlichkeit haben wie Kakteen mit Rosen.
Ein Finke als Star im Naturparadies
Der Star dieses Brutkastens aber ist ein ziemlich unscheinbares Federvieh, das einen jungen englischen Forschungsreisenden 1835 zu seiner Evolutionstheorie anregte, nach der die natürliche Auslese die treibende Kraft bei der Entwicklung der Arten ist. Nüchtern und keineswegs euphorisch beschrieb der damals 26-jährige Charles Darwin diese „Gärten der Hölle“, deren Himmel ihm zu dumpf und bedrückend, deren Tierwelt ihm zu fremd erschien. Erst ein Besuch beim Vizegouverneur von Floreana, der steif und fest behauptete, er könne allein an der Form der Schildkrötenpanzer erkennen, von welcher Insel das Tier stamme, weckte das Interesse des wissbegierigen Engländers.
Die Cleversten und Fittesten überleben
Wie die meisten Zeitgenossen war er überzeugt von der Unveränderlichkeit der Arten. Doch die putzmunteren Finken, deren Namenspatron er später wurde, ließen Darwin das bis dahin Undenkbare erwägen: dass die Schöpfung keineswegs ein abgeschlossener Akt ist, sondern sich Lebewesen ihrer Umgebung ständig anpassen und auf Dauer nur die Cleversten und Fittesten überleben. Ausgerechnet die Schnabelformen brachten den Vater der Evolutionstheorie auf diesen damals gotteslästerlichen Gedanken. Die Finken der einzelnen Inseln unterscheiden sich deutlich – obwohl manchmal nur wenige Seemeilen zwischen den wissenschaftlichen Hotspots liegen.
Im Reich der Riesenschildkröten
Wegen der nur streichholzschachtelgroßen Piepmätze kommt allerdings keiner in diese apokalyptische Leere, wo sich Melville lebendig begraben fühlte. Schon eher reizen Touristen jene Giganten, die gar nicht zu Darwins Lehre „Survival of The Fittest“ passen wollen. Fit? Dieser Gedankenblitz käme einem beim Anblick der Galapagos-Riesenschildkröten jetzt wahrlich nicht in den Sinn, wenn sie sich im Zeitlupentempo zum Morgenbad in einem recht streng riechenden Tümpel schleppen und in kurzen Augenblicken strotzender Manneskraft für den Fortbestand ihrer Art sorgen.
Zweifel an Darwins These
Die Riesenschildkröten, die es sich auf der „Rancho Primicias“ auf der Insel Santa Cruz bequem gemacht haben, sind so verboten träge, so sträflich faul, dass man an Darwins Thesen zu zweifeln beginnt. Ein paar Dutzend dieser zentnerschweren Urzeitgeschöpfe dösen wie lebende Findlinge zwischen Kuhfladen und Blumenbeet, schlagen sich den Bauch voll mit Fallobst der eingeführten Passionsfruchtbäume oder suhlen sich ausgiebig im schlammigen Wasserloch, wo Artgenossen schon mal rüde zur Seite gepufft werden.
Riesenschildkröten haben alle Zeit der Welt, erzählt der Farmer, der seinen landwirtschaftlichen Betrieb um eine Art Freiluftmuseum mit Infozentrum ergänzt hat. Für ein paar Dollar Eintritt wandeln jetzt ganze Busladungen durch den echten Jurassic Park, decken sich mit billigen Souvenirs ein oder schlüpfen fürs Erinnerungsfoto in den steinharten Panzer einer verstorbenen Riesenschildkröte.
In der Darwin-Station
Fausto Llerena kann solchem Schabernack nichts abgewinnen. Der „Vater der Schildkröten“ in der Darwin-Station von Puerto Ayora hütet Georgina, Georgette und all die anderen der phlegmatischen Schwergewichte wie seinen Augapfel, weil die gefährdeten Reptilien selbst im Naturparadies auf menschliche Hilfe angewiesen sind. Kaum ein Lebewesen litt so sehr unter dem Einbruch des Menschen ins Paradies wie die Riesenschildkröte, die bis zu 200 Jahre alt werden kann. Vor 60 Millionen Jahren waren die gewaltigen Reptilien in Amerika, Europa und Indien beheimatet, doch mit dem Vormarsch wendiger Säuger, die es vor allem auf die schmackhaften Eier und Jungtiere der Konkurrenten abgesehen hatten, verschwanden die bis zu 300 Kilogramm schweren Panzertiere.
Im Naturparadies Galapagos, wo es ursprünglich 15 Unterarten gab, waren es zunächst Seeräuber und Walfänger, die das schmackhafte Fleisch der Tiere und deren geringen Wasserbedarf zu schätzen wussten: Bis zu 100 000 Tiere dürften als „lebende Konserven“ ihr Leben beendet haben. Wäre Ende der 50er-Jahre nicht der Galapagos-Nationalpark gegründet worden, der rund 97 Prozent der 8000 Quadratkilometer Land unter strikten Naturschutz stellt – dann wären die friedlichen Giganten nur eine weitere Episode der Evolution.
Forschung auf der Insel Santa Cruz
Fünf Unterarten sind für immer verschwunden, und gäbe es nicht Einrichtungen wie die Charles-Darwin-Forschungsstation auf der Insel Santa Cruz, um die altehrwürdigen Kolosse wäre es noch deutlich schlechter bestellt. Die besten Freunde des Menschen sind nämlich ihr größter Feind. Streunende Hunde und Katzen, eingeführte Ziegen und Ratten machen sich über die Gelege her, fressen die frisch geschlüpften Winzlinge und entpuppen sich als überlegene Nahrungskonkurrenten. Die Insel Pinzón beispielsweise glich einem regelrechten Schildkröten-Altersheim. Eingeschleppte Ratten und verwilderte Wildschweine hatten sich den schutzlosen Nachwuchs zur Leibspeise erkoren.
Der Star der Riesenschildkröten
In der Zuchtstation werden ein paar hundert Eier jährlich ausgebrütet und geduldig aufgepäppelt, weil die Jungtiere selbst nach zwei Jahren noch niedliche, gefährdete Zwerge sind, deren künftige Statur sich nicht mal ansatzweise erahnen lässt. Hunderte, weiß nummerierte kleine Panzer kriechen unbeholfen durch die Freigehege, stürzen sich gierig auf die fleischigen Blätter des Elefantenrohrs und stopfen es mit erstaunlicher Ausdauer und Geschwindigkeit in sich hinein – um anschließend wieder dem Müßiggang zu frönen.
Viele Jahre lang war „Lonesome George“, der letzte Vertreter der Insel Pinta, der ungekrönte Star der Truppe, eine internationale Berühmtheit, der man sogar ein paar genetisch verwandte Schildkröten- Damen zwecks Fortpflanzung servierte. Doch die warteten vergeblich auf aufkeimende Triebe, weil fortgeschrittenes Alter nicht unbedingt die Liebeslust befeuert. Georges Tod im Juni 2012 mit vermutlich 100 Jahren traf die Forschungsstation schwer, „weil damit eine weitere Unterart der Galapagos-Landschildkröten verschwunden ist“, so Fausto Llerena. Immerhin gab es Diego, der mit seinem langen Hals und dem zerfurchten Gesicht unweigerlich an E.T. erinnert. Der virile Kraftprotz tat das, was von ihm gefordert wurde: brav Schildkrötenkinder zu zeugen.
Einsamkeit und Inselglück
Ohne Tourismus geht es nicht auf den zu Ecuador gehörenden Inseln, aber die Verführung durch das schnelle Geld macht das Überleben vieler Tierarten nicht leichter. Noch bis in die 70er-Jahre waren die verwunschenen Inseln am Ende der Welt ein Sammelbecken für menschliches Treibgut; Zufluchtsstätte für meuternde Matrosen, Verbrecher und Gescheiterte, für Eremiten und Idealisten, die vom alten Menschheitstraum von Einsamkeit und Inselglück beherrscht wurden. Wer blieb auf dem trostlosen Archipel ohne Flüsse und Quellen, führte einen verzweifelten Kampf gegen Dürre und Fäulnis, gegen die wilde Vegetation, die sich allen Kultivierungsversuchen wiedersetzte.
Rasanter Wandel auf Galapagos
4000 Menschen lebten noch vor wenigen Jahrzehnten auf San Christobal, Santa Cruz, Floreana und Isabela; heute zählt allein Puerto Ayora fast 12 000 Einwohner. Das Geschäft mit begüterten Kreuzfahrttouristen und bescheiden gebliebenen Backpackern läuft bestens, Hostels und Hotels wie das legendäre Hotel Silberstein gibt es zu genüge, Touranbieter überbieten sich mit Last Minute-Angeboten. Noch sind die meisten Straßen ins Inselinnere holprige Pisten mit Durchschüttelgarantie, doch der rasante Wandel vom Backpacker-Geheimtipp zum Fernreiseziel für Gutbetuchte ist nicht zu übersehen – auch wenn am Strand Seelöwen ohne Scheu vor den wilden (zweibeinigen) Tieren in der Sonne dösen.
Tierische Sonnenanbeter
Also weg von diesem touristischen Hotspot mit seinen Strandbars, Tauchschulen und Supermärkten; hinüber zur unbewohnten Insel Santa Fé, die eine der schönsten und am besten geschützten Buchten des Archipels zu bieten hat. Mit tierischen Sonnenanbetern. Das wuchernde Grün der Vegetation hat über das Schwarz der Lava auf diesem alten Eiland gesiegt; in den Salzbüschen nistet der Galapagos-Bussard; unter den Opuntien, die wie Markierungspfähle in den Himmel ragen, machen Landleguane ein Nickerchen.
Am Strand wird das inselhüpfende Völkchen lautstark von der vielköpfigen Seelöwenkolonie begrüßt. Eine ziemlich verspielte Bande, wie ich beim Sprung ins Wasser erfahren darf. Urplötzlich scheucht ein dunkler Schatten den Schwarm silbrig-glänzender Fische auf. Mein Herz rutscht in die Hose, der Puls schnellt in die Höhe, der Magen rebelliert. Könnte das womöglich ein hungriger Hai sein oder einer jener gewaltigen Seelöwen-Bullen, mit denen nicht gut Kirschen essen ist?
Spielen im Naturparadies
Sekunden später stellt sich wieder Wohlgefühl ein – inmitten dekorativer Barsche, Doktorfische und Snappern. Der dunkle Schatten, der pfeilschnell durchs Wasser schießt und Haken wie ein Kaninchen schlägt, entpuppt sich als verspieltes Galapagos-Seelöwenjunges. Kaum ist der Bursche der elterlichen Kontrolle entkommen, gebärdet er sich wie ein Halbstarker, spielt Fangen mit der eigenen Flosse und animiert seine gleichaltrigen Amigos zu den tollsten Kunststücken. Mit jugendlichem Übermut umkreist er mich, den neuen Kumpel, stupst mich mit seiner spitzen Schnauze in die Rippen, beißt mir zu guter Letzt noch in die Schwimmflosse – um ernüchtert festzustellen, dass das schnorchelnde Geschöpf nur bedingt als Spielkamerad taugt.
Puerto Ayora ist der größte Ort auf Galapagos und hat die meisten Unterkünfte in verschiedenen Preisklassen. Die Preise sind deutlich höher als auf dem Festland. Wer Zeit hat und verschiedene Inseln per Boot kennenlernen möchte, sollte bei einem Anbieter vor Ort „Last Minute“ buchen. Ersparnisse von 50 bis 70 Prozent auf den Kabinenpreis sind möglich. Die Forschungsstation Charles Darwin hat den ganzen Tag geöffnet und ist zu Fuß in wenigen Minuten zu erreichen. Der Besuch ist kostenlos.
Wart ihr auch schon auf den Galapagos-Inseln oder wollt ihr bald mal dorthin, dann schreibt mir doch einen Kommentar zu euren Eindrücken oder Plänen.
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Wir haben die Galapagos Inseln während unserer Weltreise besucht und fanden die Tierwelt und Natur unglaublich beeindruckend.
Hier sind unsere Reiseberichte dazu und wir freuen uns natürlich auch über einen Gegenbesuch: https://one-million-places.com/tag/reiseberichte-galapagos-inseln
Viele Grüße
Sandra & Michael
Das kann ich nachvollziehen. ich war gleich dreimal dort, weil es mich so begeistert hat.
Hallo Roswitha, sehr schöner Bericht! Was mich interessieren würde: Wie hast Du Dich denn vor Ort bewegt? Hast Du Tagestouren gebucht oder eine der Last-Minute-Cruises mitgemacht? Ich plane auch gerade unseren Galapagos-Aufenthalt.