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Schonen: Schwedens reizvoller Süden

Felsige Küsten, endlose tiefgrüne Wälder und rot-weiße Pippi-Langstrumpf-Häuser: So stellt man sich hierzulande Schweden vor. Doch das skandinavische Land, deutlich größer als Deutschland, kann auch anders. Im Süden, der Jahrhunderte lang dänisch war, überwiegen wogende Felder. Schonen und Småland, wo Astrid Lindgrens Kinderbuchfiguren daheim sind, sind definitiv zwei paar Stiefel.

Schonen: Schwedens dänische Seite

Schonen sei ein Stückchen Erde, um dem Rest Schwedens zu zeigen, wie das übrige Europa aussieht. Dieser poetische Satz stammt nicht etwa von mir, sondern von einem gewissen R. H. Stjernsvärd. Und ganz Unrecht hat der Mann nicht. Schonen, oder Skåne auf schwedisch, könnte auch in Mecklenburg-Vorpommern liegen oder in Dänemark. Die Steinsetzungen von Ales Stenar unweit des Städtchens Ystad würden auch in die Bretagne passen. Und haben die wunderbaren Sandstrände im Süden der Provinz nicht etwas von Mittelmeerfeeling an sich? Eines ist sicher: Schonen ist ganz anders als der Rest Schwedens.

Rund um die Öresundregion, dem wirtschaftlich dynamischsten Part Nordeuropas, präsentiert sich Schweden jedenfalls wenig schwedisch, sondern eher dänisch. Die endlosen Felder machen den südlichen Zipfel zu Schwedens Speisekammer. Statt sanfter Hügellandschaft umfängt ‘ne flache Flunder den Touristen. Statt steinigen Schärenküsten dominieren kilometerlange Strände mit puderzuckerfeinem Sand das Bild.

Schonen: ein Land der Kontraste

Es ist nicht so, dass Schonen langweilig wäre – was einem bei den ersten Metern auf der E22 von Malmö Richtung Kalmar in den Sinn kommen könnte. Wenn blühende Rapsfelder den Landstrich in ein Meer aus gelb verwandeln, Mohnfelder blutrot leuchten und sich der Strandhafer in einer sanften Brise wiegt, wenn Heerscharen von Pilzen den Waldboden bevölkern, entfaltet sich der Liebreiz dieses eher unspektakulären Landstriches.

Schonen wartet mit unerwarteten Kontrasten auf. Weniger als eine Stunde dauert die Fahrt von den quirligen Küstenstädtchen in die absolute Wildnis; kaum länger dauert der Trip mit der Zeitmaschine: hier das trubelige Malmö, dort die wilden Wikinger, die in Foteviken ihr Lager aufgeschlagen haben. Tagtäglich demonstrieren sie, wie hart früher das Leben war.

Originelles am Rand: Der dänische Wikingerkönig Harald Blauzahn, auf englisch Bluetooth, soll die Firmen Ericsson und Nokia so beeindruckt haben, dass sie ihn zum Namensgeber des Funkverfahrens kürten.

Die Steinsetzung von Ales Stenar gilt unter New Age-Anhängern als schwedisches Stonehenge.  Foto: Conny Fridh/imagebank.sweden.se

Schonen: 5000 Jahre Geschichte

Überall in Schonen stößt man auf Zeugen der Vergangenheit, auf aufgestellte Steine, Dolmen und Grabhügel. Der gut 5000 Jahre alte Dolmen von Hävang mit seiner rechteckigen Steinsetzung, nur ein paar Meter vom Meer entfernt, ist wohl der Allerschönste. Das größte und bekannteste Monument jedoch ist Ales Stenar auf einer Anhöhe oberhalb des kleinen Fischereihafens Kåseberga. An ihm hätte sogar Obelix seine Freude gehabt.

Im Sommer machen sich ganze Völkerwanderungen auf zu diesem magischen Ort, an dem Meer, Erde und Himmel aufeinander treffen. Und bei New Age-Anhängern gilt er als schwedisches Stonehenge.

Archäologen rätseln noch immer, was dieses vorzeitliche Denkmal für seine Schöpfer darstellte: Erinnerung an ein gesunkenes Schiff? Grabstätte? Womöglich gar ein gigantischer Sonnenkalender? Dass die Erbauer Großes geleistet haben, als sie 59 Steine mit bis zu vier Tonnen Gewicht auf den Bergrücken schleppten, steht außer Frage. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Monolithen aus Gneis oder Granit nicht aus Schonen stammten. Da liegt die Vermutung nahe: Alles nur geklaut.

DDerie mehrere Kilometer lange Öresundbrücke verbindet Kopenhagen mit Malmö.

Der Weg nach Schonen

Wer nach Schonen kommt, landet entweder in Trelleborg oder noch häufiger in Malmö. Schon von weiten grüßt die fast acht Kilometer lange Öresundbrücke, die Schwedens drittgrößte Stadt mit Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen verbindet und über die täglich gut 20 000 Pkw rollen.

Der mehr als zwei Milliarden Euro teure Verkehrsweg hätte zu Malmös Wahrzeichen reüssieren können, hätte sich nicht schon der Turning Torso diesen Titel gesichert. Wie ein verdrehter Korkenzieher ragt der mit 190 Metern höchste Wolkenkratzer Skandinaviens in den Himmel, kündet von der Ingenieurskunst seines Architekten Santiago Calatrava. Leider hat der Planer „vergessen“, im obersten Stockwerk eine Bar einzurichten. Der Ausschank hätte sich – trotz der exorbitant hohen Preise für Alkohol in Schweden – vor Besuchern nicht retten können.

Der Turning Torso ist der höchste Wolkenkratzer Skandinaviens und das Wahreichen Malmös.

Schonens größte Stadt: Malmö

Malmö ist lässig, gemütlich und ganz schön grün – in doppeltem Sinne. Früher wurden in dem Viertel nahe des Turning Torso Schiffe vom Stapel gelassen und Autos für Saab gebaut. Doch nach dem wirtschaftlichen Niedergang entstand auf der Industriebrache ein völlig neues Stadtviertel, vergleichbar mit der Hamburger Hafencity

Västra Hamnen: der Nachhaltigkeit verpflichtet

Der Unterschied zur Hansestadt: Die Schweden haben knapp einen Kilometer von der mittelalterlichen Altstadt entfernt nicht nur für die Besserverdienenden gebaut. Västra Hamnen ist das erste Projekt dieser Art in Skandinavien, das sich komplett der Nachhaltigkeit verschrieben hat und ein entsprechendes Umweltzertifikat erhielt. Die Energieversorgung basiert zu 100 Prozent auf Wind- und Sonnenenergie sowie Biogas. Die Klimatisierung der Gebäude erfolgt durch Sonnenkollektoren und Wärmepumpen sowie Meer- und Grundwasser.

Das Rathaus von Malmö steht an der Ostseite des Stortorget im Herzen der Altstadt.

Schwedens Tor zum Kontinent lebt vom Reiz zwischen historischen Bauten in der Altstadt und den hypermodernen Wohnvierteln rund um den Hafen; deren zahlreiche Restaurants, Bars und Cafés zählen zum Besten, was Malmö zu bieten hat.

Malmös gute Stube: der Stortorget

Der Stortorget, ursprünglich einmal der größte Marktplatz Nordeuropas, schmückt sich mit prachtvollen Gebäuden, darunter das historische Rathaus mit seiner Fassade im holländischen Renaissancestil und der Palast des ehemaligen Münzmeisters Jörgen Kock, der zu den mächtigsten Männern des dänischen Reiches zählte.

Malmö, ja ganz Schonen gehörten nämlich bis ins 17. Jahrhundert zu Dänemark. Das ist weder zu übersehen, noch zu überhören. Statt Holzhäusern dominieren Steinhäuser die schonischen Dörfer, und der Dialekt bringt manchen „echten“ Schweden zum Schmunzeln: „Als ob sie einen Knödel verschluckt hätten“, lautet das vernichtende Urteil über die Südlichter.

In der Altstadt von Malmö gibt es wunderschöne Fassaden zu entdecken.

Natürlich genieße ich die reizenden Lokale am Lilla Torget, der im ausgehenden 16. Jahrhundert nur angelegt wurde, weil es auf dem Stortorget eng wurde. Ich bummle durch das Malmöhus, das sich mit seinen rostroten Rundbauten auch als Domizil für den Dänenprinz Hamlet geeignet hätte. Heute werden dort diverse Ausstellungen gezeigt.

Baden und Saunieren: das Ridersborg Kallbadehus

Und ganz gewiss statte ich dem Ridersborg Kallbadehus einen Besuch ab, wo die Einheimischen der belebenden Kombination aus Saunieren und Baden frönen und beherzt ins meist lausig-kalte Wasser hüpfen. Ich könnte aber auch in den Fußstapfen eines ganz Großen wandeln, der sein Heimatland praktisch im Alleingang zu Welt- und Europameisterschaften geschossen hat. Wobei sein in Zement gegossener Fußabdruck, Größe 47, dann doch etliche Nummern zu groß für mich ist.

Im Slottsparken von Malmö findet sich das Casino mit Restaurant und schönen Bankettsälen.

Rosengård: Heimat von Zlatan

Malmös Stadtteil Rosengård ist nicht gerade die beste Adresse der Stadt, mit ihren hässlichen Plattenbauten aus den 60er und 70er-Jahren, der Bandenkriminalität und dem hohen Immigrantenanteil. Doch das Problemviertel hat eben auch Zlatan Ibrahimovic hervorgebracht, der auf und neben dem grünen Rasen zwischen Genie und Wahnsinn pendelte.

Du kannst einen Jungen aus Rosengård herausholen, aber niemals Rosengård aus einem Jungen,

soll der Sohn einer Kroatin und eines Bosniers einmal gesagt haben – nicht ahnend, dass sich heute Touristen am Cronmans Väg versammeln, wo der Fußballstar einst lebte. Ibrahimovic, der größte Sohn der Stadt, ist selbst nur noch selten hier, wie ich bei der Tour „ Zlatan Experience“ erfahre. Selbst seine Villa am Ostseestrand, die er in gewöhnungsbedürftigem Pink streichen ließ, steht angeblich leer.

Doch als Aushängeschild Malmös eignet sich der Wunderstürmer bestens, auch wenn seine markigen Sprüche, sein Faible für PS-Protzkarren nicht jedem Schweden behagen. Denen ist der Hang zu Bescheidenheit nämlich gleichsam in die Wiege gelegt.

In die Zeit der Wikinger werden Besucher im Freiluftmuseum Foteviken gebeamt.

Ystad: berühmt dank Henning Mankell

Ich will weiter, auch wenn Malmö noch einiges zu bieten hätte. Doch mein Ziel ist ein Ort, den ich bestens zu kennen glaube – weil er mir schon ein Dutzend Mal auf dem Bildschirm begegnet ist.

Ystads Bewohner können einem schon leid tun. Ewig verharrten sie im Nimbus ländlicher Behaglichkeit, dann gilt ihr Heimatort plötzlich als heißer Flecken auf der schwedischen Landkarte – und dem Bestsellerautoren Henning Mankell mit dem Faible für Durchschnittstypen fällt nichts Besseres ein, als das mittelalterliche Städtchen stets in graue Wolken zu kleiden.

Wann immer seine schlaue Romanfigur durchs Revier schleicht, um perfide Mörder zu überführen und das perfekte Verbrechen ad absurdum zu führen, öffnet der grau-blaue Himmel über Schwedens Südküste seine Schleusen. Ein strahlender Tag über Ystad, ein Meer aus Sonne über Nybrostrand, ein wolkenloses Blau über Löderup – nichts da: In Mankells Romanen herrscht meistens Tristesse.

Sehenswerter Halt auf dem Weg von Malmö nach Ystad: die Universitätsstadt Lund mit ihrem Dom.

Ystad: Schönheit mit 300 Fachwerkhäusern

Glücklicherweise sieht die Wirklichkeit anders aus als in den Geschichten um Kriminalkommissar Kurt Wallander. Zumindest im Sommer, wenn die Tage kein Ende nehmen wollen und es im Süden Schwedens seltener regnet als in Mailand. Wahrscheinlich wäre das 17 000 Einwohner-Städtchen auf ewig ein Dornröschen geblieben, eine vergessene Schönheit mit über 300 Fachwerkhäusern inmitten der in grüner Pracht prunkenden schonischen Landschaft, wäre da nicht dieser ruhelose Ermittler aufgetaucht.

Mehr als 300 Fachwerkhäuser gibt es in Ystad in Schonen.

Das schwedische Provinzstädtchen ohne den unrasierten, chronisch überarbeiteten Polizisten- undenkbar. Dabei war Erfolgsautor Mankell, der im Oktober 2015 starb, nicht mal ein Sohn der Stadt, der seiner Heimat mit der erfolgreichen Krimireihe ein literarisches Denkmal setzen wollte.

Doch er kannte Ystad mit seinen schmalen Kopfsteinpflastergassen, den niedrigen Häusern mit ihrem Diadem aus Stockrosen und der gewaltigen Santa Mariakirche am Stortorget bestens. Schließlich besaß der gebürtige Stockholmer ein Haus unweit des Provinzstädtchens, das vom 17. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als Schwedens Fenster nach Europa fungierte.

Kaffeestunde bei Fridolfs konditori

Bei Ystads Polizei, die es im wirklichen Leben höchstens alle zehn Jahre mit einem Mord zu tun bekommt, soll es sogar ein Vorbild für den melancholischen Romanhelden gegeben haben – ein gewisser Kurt Wald, der sich nach 42 Dienstjahren in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedete und dessen Tochter auch noch passenderweise Linda heißt.

Die kennt man aus den Büchern, in denen Kommissar Wallander das Töchterlein „während eines Anfalles von Spendierlust“ ausführt – am liebsten ins Continental, wie es in dem 1993 erschienenen Buch „Die weiße Löwin“ heißt. Der feudale Bau in den für Schweden so typischen Farben Gelb und Weiß gilt als ältestes Hotel des Landes und hat viele berühmte Gäste gesehen.

Mit seinen kolossalen Kronleuchtern im prächtigen Foyer, der majestätischen Marmortreppe und dem illustren Interieur verströmt es einen altehrwürdigen Glanz, in dem man sich den leicht zerknautschen Kommissar nur schwer vorstellen kann.

Zum Hotel Sekelgarden, das sich in einem alten Handelshaus aus dem 17. Jahrhundert einquartiert hat, und zu Fridolfs konditori passt der schwedische Colombo sehr viel besser. Wo sonst würde er lieber ein Heringsbrötchen mit dem für Schweden unumgänglichen Leichtbier genießen, als in der kleinen Konditorei mit dem unnachahmlichen Charme der 50er-Jahre.

Romanfigur Wallander liebt Fischbrötchen. In Schonen findet man Fischbuden an jeder Ecke.

Besuchermagnet Nr. 1: die Mariagatan

Gäbe es eine Hitliste unter Wallander-Fans, welche Plätze sie unbedingt in Ystad aufsuchen müssen, die Mariagatan 10 würde ganz oben stehen. Allerdings gibt es nicht wenige, die angesichts des nüchternen Straßenzuges mit den schmucklosen Mehrfamilienhäusern sichtlich enttäuscht sind – zumal wenn sie die Mariagatan nur aus den erfolgreichen Verfilmungen der Krimireihe kennen.

In den Fernsehproduktionen griff man lieber auf die schmucken Straßenzüge Ystads zurück, wo sich pittoreske kleine Fachwerkhäuser wie Perlen an der Schnur aufreihen und schwedische Gemütlichkeit ausstrahlen. Offenbar sind viele Wallander-Fans so sehr vom Anblick der Mariagatan ernüchtert, dass sie nicht mal im Traum darauf kommen, das berühmte Straßenschild als Souvenir mitgehen lassen.

Damit hat die Ystadter Stadtverwaltung nämlich Erfahrung, wenn auch an anderer Stelle: das Schild an der Supgrandgata– was auf gut Deutsch Saufgasse bedeutet – hat schon so oft Flügel bekommen, dass man die Bezeichnung nun auf das Eckhaus gemalt hat.

Das ehemalige Franziskanerkloster in Ystad wird heute als Museum genutzt.

Besuch in Skandinaviens größtem Filmstudio

Die Region Schonen hat dank der Bücher und Filme einen regelrechten Wallander-Boom erlebt. Wo immer die treue Fan-Gemeinde landet – ob am großzügigen Stortorget oder am einstigen Franziskanerkloster, das schon viele Jahrhundert keine Mönche mehr gesehen hat -, nirgendwo ist sie ihrem Helden näher als in den Filmstudios am Rande der Stadt.

Wo früher Regimenter mehr oder weniger ernsthaft Dienst schoben, ist heute Skandinaviens größtes Filmstudio untergebracht. In den liebevoll restaurierten Backsteinbauten, die fast schon eine Stadt in der Stadt darstellen, können Besucher nicht nur stundenlang durch die Cineteket streifen; sie stoßen auch an jeder Ecke auf bekannte Bilder aus den Wallander-Filmen. Alles wirkt total vertraut: das Besprechungszimmer in der Polizeistation, Ebbas Empfangstheke, Nybergs Labor, Wallanders Schreibtisch.

Die hübschen Strandhütten sind ein typisches Bild an der Küste Schonens.

Strandleben in Sandhammaren

Wer nach soviel Spurensuche genug von Mördern und Ermittlern hat, braucht nur ein paar Kilometer aus Ystad hinauszufahren. Er kann durch den lichten Kiefernwald von Sandskogen schlendern, den der große Carl von Linné als Küstenschutz anlegen ließ.

Er kann das Tal von Skäralid erkunden, in dem man sich an ein Stück Regenwald erinnert fühlt. Oder er vergnügt sich in den Dünen von Sandhammaren, die vollmundig als größte Sandkiste der Welt angepriesen werden. Spätestens hier hat man seinen Frieden mit dem langweiligen „Schonen“ gemacht, dem Süden im hohen Norden.

Eine der besterhaltenen Burgen Skandinaviens: Glimmingehus bei

Meine Must-Sees in Schonen

Das Wikingerdorf Foteviken: Es gibt nicht viele historische Epochen, die die Fantasie so anregen, wie die Wikingerzeit. In Foteviken an einer kleinen Bucht nordöstlich der Halbinsel Falsterbo werdet ihr direkt ins zehnte Jahrhundert gebeamt. Vor etwa eintausend Jahren erstreckte sich an diesem Ort einer der größten Handelsplätze der Wikinger. König Harald Blauzahn von Dänemark und Norwegen ließ hier sogar einen Hafen für seine Kriegsflotte errichten. In dem archäologischen Freiluftmuseum sind 23 Gebäude zu besichtigen. Einige wurden authentisch nachgebaut. Der Höhepunkt im Veranstaltungsprogramm sind die Markttage Ende Juni.

Glimmingehus: Schonen ist gespickt mit Schlössern und Burgen. Das womöglich beeindruckendste Castel ist Glimmingehus zwischen Ystad und Simrishamn. Die im späten 15. Jahrhundert erbaute Hausburg von Ritter Jens Holgersen Ulfstand zählt zu den besterhaltenen Burg Skandinaviens und hat – was Kinder sicherlich gefallen dürfte – gleich mehrere Gespenster vorzuweisen. Kein Wunder, angesichts der harschen Sitten, die in dem vierstöckigen Bau einst geherrscht haben.

Noch ein Prachtbau schwedischer Geschichte: Schloss Torup in der Nähe von Svedala.

Natur in Stenshuvud: Eher klein, aber durchaus fein präsentiert sich der Nationalpark Stenshuvud im Südosten von Schonen. Auf 380 Hektar gibt es eine Artenvielfalt bei Flora und Fauna, die in ganz Schweden ihresgleichen sucht. Dank des milden Klimas wachsen hier Orchideen und Anemonen, in den Laubwäldern haben Pirol und Nachtigall eine Heimat gefunden. Der höchste Punkt ist übrigens das „Steinerne Haupt“, ein 97 Meter hoher Granitfelsen, der bequem über einen Wanderweg zu erreichen ist.

Schwedens schönster Strand: Da gibt es für die Bewohner Schonens nur einen Anwärter- Sandhammaren unweit der kleinen Ortschaft Löderups Strandbad. Fast fünf Kilometer ist diese überdimensionale Sandkiste lang, der Sand so fein und weiß, dass sich Sonnenanbeter und Spaziergänger fast wie in der Karibik fühlen. Bei Kapitänen war das Gewässer vor dem eher schmucklosen Leuchtfeuer Sandhammarens Fy weniger beliebt, liegt dort – wegen gefährlicher Sandbänke und starker Strömungen – doch einer der größte Schiffsfriedhöfe Schwedens.

Schonens älteste KaffeestubeZum Schluss noch ein kulinarischer Tipp. Fahrt nach Brösarp, in die Kaffestugan Alunbruket. Das Fachwerkhaus aus dem frühen 18. Jahrhundert inmitten eines romantischen Bauerngartens ist allein schon einen Besuch wert. Der Käse- und Rhabarberkuchen sowie das selbst gemachte Eis aus Walderdbeeren lohnen sogar einen Umweg. 1930 bewirtete Hilda Nilsson die ersten Gäste, heute ist ihr Urenkel Jonas am Ruder.

Der Weg nach Schonen
Der Süden Schwedens ist trotz der gewaltigen Öresundbrücke zwischen Kopenhagen und Malmö von Deutschland aus immer noch am besten (und komfortabelsten) mit der Fähre zu erreichen. Beliebt sind die Strecken Travemünde-Malmö, Travemünde-Trelleborg, Rostock-Trelleborg und Sassnitz auf Rügen/Trelleborg. Angeboten wird die vier- bis achtstündige Passage unter anderem von TT-Line, Finnlines oder Stenaline.

 

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Roswitha:
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