Allgemein Reisen

Fotoparade 2022: das Jahr in Bildern

Beitragsbild zur Fotoparade 2022

2022 war ein besonderes Jahr für mich. Denn am 1. Januar habe ich mich aus dem Berufsleben verabschiedet. Nach 40 Jahren Berufstätigkeit plötzlich über den Tag entscheiden zu können, sich nicht mehr an Urlaubspläne halten zu müssen, spontan eine Reise anzutreten – besser konnte das Neue Jahr nicht beginnen.

Natürlich habe ich Pläne geschmiedet, was ich mit meiner neugewonnenen Freiheit anstellen würde. Wer so leidenschaftlich gerne reist wie ich, dem gehen die Ideen nicht aus. Dass aus vielen Plänen dann doch nichts wurde, dass mir sehr schmerzhaft bewusst wurde, wie zerbrechlich das Leben sein kann, ist eine andere Geschichte.

Auf Tour ging es dann so richtig ab Juni. Dafür jedoch ausgiebig. Mein Lieblingsland Schweden, Kanada, vor allem aber das Inselhüpfen in der Karibik zeigten mir, wie schön die Welt doch ist. Gelegentlich waren unsere Reise auch eine Flucht vor der Realität – vor Coronaleugnern, Putinverstehern, vor deutschen Jammerlappen, für die das Glas immer halb leer und nie halbvoll ist.

Egal, wo wir waren: Stets wurde uns klar, wie gut es uns in Deutschland geht und auf welch hohem Niveau wir jammern. Menschen in Afrika oder in Ozeanien, die vom Klimawandel bedroht sind, denen die Lebensgrundlage entzogen wird, hätten dafür zweifelsohne mehr Grund.

Die Kategorien der Fotoparade 2022

Wie schon seit einigen Jahren beteilige ich mich wieder an der Fotoparade des Reiseblogs Erkunde-die-Welt. Dafür wählen Blogger ihre schönsten Fotografien aus. Heraus kommt ein umfassende Sammlung von Bildern und Berichten, die Anregungen für die nächste Reise geben. Alle Beiträge werden auf Michaels Blog verlinkt. Für die 12. Auflage hat er folgende Kategorien ausgesucht.

Berühmt

Modern

Naturwunder

Obst

Botschaft

Selfie

Zusätzlich  gibt es die Kategorien

Schwarz Weiß

 Koloriert

Zudem zeige ich euch meine Lieblings-Fotografie des Jahres 2022.

Berühmt

Antigua ist ein echter Traum und eines der exklusivsten Reiseziele der Karibik. Die Strände sind der größte Triumpf der Insel, denn es soll sage und schreibe 350 Stück geben – für jeden Tag des Jahres einer.

der Aussichtspunkt Shirley Heights auf Antigua
Der Aussichtspunkt Shirley Height vermittelt den schönsten Blick auf das Weltkulturerbe Nelsons Dockyard.

Uns zog es nach English Harbour mit einem der schönsten Naturhäfen der Welt. Der ist so geschützt, dass die englischen Besatzer hier eine Werft bauten, Nelsons Dockyard. Die historischen Bauten zählen seit 2016 zum Weltkulturerbe. Den besten Blick auf den hurrikansicheren Naturhafen hast du vom Aussichtspunkt Shirley Heights. Für mich war dies der schönste Ort auf Antigua.

Modern

Städte wandeln sich. Manchmal reichen ein paar Jahre, um alles zu verändern. Mir erging es so in Toronto, dass ich kaum wiedererkannte. Rund um den CN-Tower, dem Wahrzeichen von Kanadas größter Stadt, schießen die Wolkenkratzer nur so in die Höhe. Was nicht wirklich verwundert, denn  das „Golden Horseshoe“, die Region am Ontariosee, ist die Wachstumsregion Kanadas. Den schönsten Blick auf die Skyline hast du vom Wasser aus. Es gibt Ausflugsboote und Wassertaxis, aber billiger wird es, wenn du eine der Fähren zu den Toronto Islands besteigst. Und die legen jede Stunde ab.

Das Gooderham Building in Toronto
Das Gooderham Building nimmt sich winzig aus im Vergleich zu Torontos Wolkenkratzern.

Naturwunder

Wer meinem Blog folgt, kennt meine Liebe zu Schweden. Auch dieses Jahr zog es uns in den Norden, sogar etwas weiter als sonst. Unser Ziel war die Högakusten, die rund 500 Kilometer nördlich von Stockholm liegt und die vor allem von Touristen aus dem eigenen Land geschätzt wird.

Der Küstenabschnitt ist ein Traum – für Gipfelstürmer und Geologen. Denn hier kannst du den Bergen beim Wachsen zusehen. Jedes Jahr hebt sich die Küste um einen knappen Zentimeter – das ist der höchste Wert weltweit. Der Skuleskogen, der höchste Berg, bringt es auf knapp 300 Meter, doch die Aussicht ist einfach grandios.

die schwedische Högakuste
Schwedisches Naturwunder: Die Högakusten liegt 500 Kilometer nördlich von Stockholm.

Obst

Diese Kategorie hat mich ins Schwitzen gebracht. Denn dieses Bild von einem Bananenverkäufer auf Dominica ist das einzige Bild, das zu der Kategorie passt. Zu allem Überfluss ist es auch keine Offenbarung. Auf Dominica regnete es in Strömen und ich musste durchs Fenster fotografieren.

ein Obstverkäufer auf Dominica.
… ein Obstverkäufer auf Dominica.

Botschaft

Zu dieser Kategorie habe ich ein weiteres Motiv aus Toronto ausgewählt. Das gewaltige Mural ist an einer Hauswand in Downtown zu finden. Die vielen Köpfe erinnern daran, dass an der Yonge Street, eine der längsten Straßen des Landes, einst das musikalische Herz Kanadas schlug.

Hier gab es kleine Clubs und Bühnen, wo sich aufstrebende junge Künstler einem breiten Publikum präsentieren konnten. Billie Holiday und B.B. King spielten hier, Stevie Wonder und Bryan Adams. Von der einstigen Herrlichkeit im “Coc d´Or”, im “Colonial“ oder im „Town Tavern“ ist nichts geblieben. Wo früher gerockt wurde, residieren heute Striplokale. Immerhin gibt es die Murals, Botschafter einer vergangenen Zeit.

Wandgemälde in Toronto
… ein Wandgemälde mit musikalischen Größen

Selfie

Ich hasse es, fotografiert zu werden. Und mit dieser Haltung bin ich nicht allein. Dieses Foto ist auch kein Selfie, sondern die „Zugabe“ eines nicht ganz billigen Vergnügens in Toronto.

Das ganze nennt sich Edgewalk und ist ziemlich einmalig in der westlichen Hemisphäre.
Das ganze läuft folgendermaßen ab. Mit dem Lift geht es auf den CN Tower und auf 356 Metern hinaus auf einen höchstens eineinhalb Meter breiten Sims. Geländer? Fehlanzeige. Stattdessen hängt man wie eine Marionette an ein paar Sicherungsseilen.

Edgewalk auf dem CN-Tower in Toronto
… beim Edgewald auf dem CN-Tower in Toroto

Ich gebe zu: Ich hätte beim Blick nach unten am liebsten kehrt gemacht, weil mein Herz mindestens zwei Etagen tiefer gerutscht ist. Immerhin habe ich ein Winke-Winke geschafft. Sich über die Kante zu lehnen, habe ich mutigeren Menschen überlassen.

Schwarz-Weiß

Es muss nicht immer die Ferne sein. Ich oute mich als begeisterter Nutzer des Neun-Euro-Tickets. All die Geschichten von überfüllten Zügen, Verspätungen und verpassten Anschlüssen habe ich nicht erlebt. Ich habe es mir aber auch verkniffen, die Republik mittels Nahverkehrszügen zu durchqueren – wie das mancher Zeitgenosse gemacht hat, der zuvor nie in einem Zug saß.

Entdeckungen in der Umgebung lautete unsere Devise und da hat das Neun-Euro-Ticket gute Dienste geleistet. So fuhren wir an einem Wochenende nach Darmstadt und Frankfurt. Na gut, Messeturm und Commerzbank Tower sind verglichen mit den Himmelsstürmern in Asien eher mickrige Burschen, doch die Aussichtsplattform des Main Towers ist schon der Hammer. Weil wir früh dort waren, mussten wir nicht einmal anstehen.

Frankfurter Skyline
Aussicht vom Main Tower auf die Skyline von Frankfurt

Koloriert

Der beste Maler ist die Natur. Der phantastische Indian Summer rund um Toronto braucht keinerlei Bearbeitung. Während der atemberaubenden Laubfärbung kleiden sich die Ahornarten in gelb, rot und ocker. Normalerweise beginnt es mit leichten Verfärbungen in den Spitzen, dann dauert es nicht mehr lange und das einst saftige Grün der Blätter verwandelt sich in ein prasselndes Laub-Feuerwerk.
Das Bild entstand im Don River Valley, wo die 2,9 Millionen-Einwohner-Metropole noch richtig ländlich ist. In dieser grünen Lunge gibt es sogar Radwege, wo sich Toronto umweltschonend entdecken lässt.

Indian Summer rund um Toronto
Aus dem Farbkasten der Natur: der Indian Summer rund um Toronto.

Was du vielleicht nicht weißt. Auf Torontos Gemarkung gibt es einen Nationalpark, den einzigen urbanen Nationalpark des Landes. Im Rouge Nationalpark, nur eine halbe Stunde von Downtown entfernt, gibt es zahlreiche Wanderwege mit unterschiedlichen Anforderungen.

Mein Lieblingsfoto des Jahres 2022

In diesem Jahr war ich – wie gesagt- viel unterwegs. Entsprechend viele Bilder sind zusammengekommen. Deshalb ist es gar nicht so leicht, ein Lieblingsfoto zu küren. Meine Wahl fiel auf eine Aufnahme der Azoreninsel Faial.
Die fünftgrößte Insel des Archipels hat mir besonders gut gefallen, nicht nur wegen des schier endlosen Meeres blauer Hortensien, die dem Eiland den Beinamen Ilha Azul eingebracht haben. Mir hat es vor allem das Städtchen Horta angetan, das so gemütlich, so relaxed ist, dass ich irgendwann wieder hinfahren möchte. Gerne auch länger, denn das Küstenstädtchen ist ein idealer Ausgangspunkt, um Wale zu beobachten. Und dann wäre da noch die Kultkneipe “Peter‘ Café Sport”, wo den lieben langen Tag der Bär steppt. Sie ist der Treffunkt der internationalen Segler- Szene.

das Städtchen Horta auf der Azoreninsel Terceira
das Städtchen Horta auf der Azoreninsel Terceira

Auch früher habe ich mich an der Fotoparade beteiligt. Hier geht es zu den Beiträgen.

Fotoparade 2021: Rückblick auf ein weiteres Corona-Jahr

Fotoparade 2020: Rückblick auf das Corona-Jahr

Fotoparade 2019: Meine schönsten Erinnerungen

Fotoparade 2018: einmal blättern bitte!

Fotoparade 2018: Vom Reiz des Reisens

Weitere Beiträge zur Fotoparade

Willst du noch mehr Beiträge zur 12. Auflage der Fotoparade sehen? Dann folge einfach dem Link.

Thomas Jansen von Jansens Pott hat zwar kein Selfie, dafür irre Aufnahmen von Insekten.

Verena von Hinter dem Horizont nimmt dich mit auf eine Reise nach Namibia.

Wasser und Licht in einzigartiger Kombination präsentiert Sophie aus Wien auf ihrem Reiseblog “fuehlosophisch“.

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