Afrika Asien Europa

Die besten Destinationen für das Reisejahr 2023

Frau an malerischem Strand

Endlich wieder reisen! Wer Anregungen für das nächste Abenteuer sucht, sollte sich die Liste von National Geographic ansehen. Jedes Jahr stellt das Magazin eine Art Bucket-List auf. Das Besondere: Diese Länder haben nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte von Tourismus im Blick , sondern sie bemühen sich um Nachhaltigkeit, achten auf den gesellschaftlichen Nutzen und bemühen sich um die Bewahrung der eigenen Identität.

Fünf Kategorien machen die Orientierung leichter: Gemeinschaft, Natur, Abenteuer, Kultur und Familie. In jeder Kategorie haben fünf Länder das Prädikat „Worlds Best Destination für Traveller“ bekommen, fünf stelle ich euch hier ausführlicher vor.

Bei Gemeinschaft spitze: Laos

Laos kam wegen des Ausbaus seiner Infrastruktur in der Kategorie „Gemeinschaft“ auf die Siegerliste. Das südostasiatische Land, Ziel von Backpackern und Luxusreisenden gleichermaßen, ist zwar gesegnet mit Abertausenden Tempeln, dem Weltkulturerbe Luang Prabang und dem Mekong, der ein beliebtes Ziel von Flusskreuzfahrtschiffen ist.

Die Infrastruktur hat mit der touristischen Erschließung in den vergangenen Jahren allerdings nicht standgehalten. Die Straßen sind in einem erbarmungswürdigen Zustand, ein Zugnetz – abgesehen von vier Kilometer Gleise – in dem Binnenland nicht vorhanden.

Luang Prabang zwischen Mekong und Nam Khan
Luang Prabang liegt am Zusammenfluss von Mekong und Nam Khan .

Eine neue Eisenbahntrasse für Traveller

Das hat sich geändert. Die Hoffnungen sind groß, dass die neue, über 400 Kilometer lange Bahntrasse von der chinesischen Grenze bis zur Hauptstadt Vientiane nicht nur den Touristen aus In- und Ausland nützt, sondern auch den Transport landwirtschaftlicher Erzeugnisse beschleunigt.

Für das ambitionierte Projekt mussten 75 Tunnel und 167 Brücken in bergiges Terrain geschlagen werden; weitere Projekte wie eine Eisenbahnlinie nach Thailand mit Anschluss nach Singapur sind geplant.

Tempel in Luang Prabang, Laos
Einer der vielen Tempel in Luang Prabang.

Es gibt aber auch kritische Stimmen zu der Eisenbahntrasse, deren Bau umgerechnet rund 5,5 Milliarden Euro gekostet hat. Finanziert wurde sie weitgehend von China, das mit seinem Traum von einer „Neuen Seidenstraße“ seinen globalen Einfluss stärken will.


Weitere Destinationen, die in der Kategorie „Gemeinschaft“ aufgeführt sind, sind Ghana, die kanadische Provinz Alberta, Pionier im indigenen Tourismus, Milwaukee in Wisconsin und die griechische Inselgruppe der Dodekanes. Dort setzen sich verstärkt Frauengruppen für einen nachhaltigen Tourismus ein.


Naturparadies Azoren

In der Kategorie Natur haben die Azoren einen der begehrten Spitzenplätze auf der Liste ergattert. Für National Geographic zählen die Vulkaninseln zu den besten Spots auf dem Erdball, wenn es um die Beobachtung von Walen geht.

Bester Spot zur Walbeobachtung

Die neun Inseln – von der westlichsten Insel Flores bis zu Santa Maria im Osten – setzen schon seit Jahren auf Ökotourismus. Vier der neun Inseln sind UNESCO-Biosphärenreservat und laut World Wildlife Fund eine Oase für 28 Walarten. Die Sichtungen sind so zahlreich, dass Waltouren-Anbieter sogar Garantien abgeben: Wer keinen Säuger sichtet, bekommt sein Geld zurück.

Der Ort Horta auf der Azoreninsel Faial
Der Ort Horta auf der Azoreninsel Faial

Portugals autonome Region wurde als bisher einzige Inselgruppe weltweit mit der silbernen Auszeichnung für nachhaltigen Tourismus durch die renommierte Zertifizierungsgesellschaft earthcheck ausgezeichnet. Der Schutz der Umwelt spielt hier eine große Rolle. So wurde beispielsweise die Zahl der Wanderer beschränkt, die auf den Pico dürfen, Portugals höchsten Berg.


Weitere Naturparadiese: Botswana, das kleine Adria-Land Slowenien, die schottischen Highlands und der Big Bend Nationalpark im Süden von Texas. Der gilt noch immer als Geheimtipp, weil er von allen US-amerikanischen Nationalparks derjenige mit den wenigsten Besuchern ist.


Mekka für Kulturfans: Ägypten

In der Kategorie „Kultur“ kommen Reisende nicht um Ägypten herum. Wer die Pyramiden von Gizeh und die Tempel von Luxor schon gesehen hat, für den gibt es jetzt ein weiteres Must do: das neue Heim für Tutanchamun, dessen nahezu ungeplündertes Grab vor 100 Jahren von Howard Carter im Tal der Könige entdeckt wurde.

Das „Grand Egyptian Museum“, das in diesem Jahr offiziell eröffnet werden soll, wird ein Museum der Superlative. Hier ist alles gigantisch. 100.000 Quadratmeter Fläche nimmt es ein, davon 50.000 Quadratmeter überdachte Ausstellungsfläche. 50.000 Artefakte von der Ur- bis zur griechisch-römischen Geschichte sollen darin gezeigt werden. 20.000 davon hat die Welt noch nie zuvor gesehen.

Die Pyramiden von Gizeh in Ägypten
Bei den Pyramiden von Gizeh wurde das neue Ägyptische Museum gebaut.     Bild von Pete Linforth auf Pixabay

Ein Heim für Tutanchamun

In dem spektakulären Bau mit der durchscheinenden Fassade aus Alabaster werden erstmals alle 5.000 Objekte zu sehen sein, die Howard Carter in Tutanchamuns Grab fand. In einer bombastischen „Mummy Parade“ wurden 2021 bereits 22 Mumien mit Kanonendonner und Musik durch die ägyptische Hauptstadt in ihr neues Heim transportiert.

Das Museum ist aber nicht nur in puncto Größe ein Meilenstein für Ägypten. Das Haus will auch mit seinem interaktiven Multimedia–Konzept neue Maßstäbe setzen, das vor allem junge Menschen anlocken soll. Neben dem Museum, das wegen seiner Lage als „vierte Pyramide von Gizeh“ bezeichnet wird, entstehen Restaurants, Geschäfte, ein Boutiquehotel sowie ein Konferenzsaal mit 1.200 Plätzen.


Wer noch mehr Kultur erleben möchte, dem empfiehlt National Geographic vier weitere Ziele: die 2400 Jahre alte Römerstraße Via Appia, Südkoreas zweitgrößte Stadt Busan, Charleston im US-Bundesstaat South Carolina und die Longmen Grotten in China. Dort wurden Tausende von Buddha-Statuen sowie Inschriften gefunden, manche nur wenige Zentimeter groß, andere bis zu 17 Metern hoch.

Longmen Grotten in China
Ein wahrlich exotisches Ziel: die Longmen Grotten in China

Für Adrenalinjunkies: die Bergsteigerdörfer

In der Kategorie Abenteuer sind die üblichen Verdächtigen weit vorn zu finden: Neuseeland, der US-Bundesstaat Utah, Peru mit der vergessenen Ruinenstadt Choquequirao und die abgelegene Inselgruppe der Revillagigedo Islands vor der Westküste Mexikos, die als zweites Galapagos gilt.

Sehr viel näher liegen die Bergsteigerdörfer. 36 Orte in Österreich, Slowenien, Italien, Deutschland und der Schweiz gehören dem Zusammenschluss an, der 2008 vom österreichischen Alpenverein angeregt wurde.

Von Wandern bis Langlaufen – alles möglich

Die Auswahlkriterien sind streng: Die Bergsteigerdörfer dürfen höchstens 2.500 Einwohner zählen und müssen eine prägende Alpingeschichte vorweisen. Schutzhütten, Berggipfel sowie ein durchgehend beschildertes Wegenetz sind weitere Voraussetzungen für die Aufnahme.

Ramsau bei Berchtesgaden, Deutschland
Ramsau: eines von 36 Bergsteigerdörfern im Alpenraum

Wandern, Bergsteigen, Klettern, Bouldern, Skitourengehen, Schneeschuhwandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf dem Programm der Orte. In denen wird auch sonst einiges geboten  -beispielsweise geführte geologische oder ornithologische Wanderungen, Besuche von Bergwerksstollen, Museen und alten Werkstätten. In Deutschland gehören Ramsau bei Berchtesgaden, Kreuth im Mangfallgebirge, Sachrang und Schleching zu der Vereinigung.

Reiseziel für Familien: die Schweiz

Bliebe noch die fünfte Kategorie, die sich an Familien wendet. An der Schweiz schätzt das Magazin vor allem das familienfreundliche Bahnsystem. Dank ihm und den gelben Postbussen sind selbst die abgelegensten Bergorte erreichbar.

Ob Rigi, Gotthard, Bernina  oder die Bahnen im Appenzeller Land – für Bahnfans ist Deutschlands Nachbar ein wahres Paradies, wenn auch ein teures. Spaß haben auch Kinder, weil sich neben den Gleisen so manche Leckerei entdecken lässt.

Blick auf die Rigi, Schweiz
Auf die Rigi, einen der schönsten Aussichtsberge der Schweiz, geht es bequem mit der Bahn.

Per Bahn auf die höchsten Gipfel

Bestes Beispiel dafür ist der Schokoladenzug, der zwischen Montreux und der Schokoladenfabrik von Cailler in Broc verkehrt. Von Mai bis September zuckelt das Züglein mit den gediegenen „Belle Époque“-Pullman-Waggons aus dem Jahre 1915 über drei Pässe, vorbei an sieben Seen. In Broc können sich Naschkatzen ins Reich der Schokolade begeben. Und die Pünktlichkeit der Schweizer Bahnen ist sprichwörtlich.


Weitere tolle Ziele für Familien: San Francisco, Kolumbien wegen seiner Biodiversität, Manchester mit seinem neuen Kulturcenter Factory International sowie der karibische Inselstaat Trinidad und Tobago.


 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen