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Bhutan: Götter, Gurus und ein Tigernest

Warum nur müssen Götter so verrückt sein bei der Wahl ihres Amtssitzes? Innerlich verfluche ich mich, nicht auf den inneren Schweinehund gehört zu haben. Schon vor Tagen hatte sich dieser ewige Quälgeist zu Wort gemeldet, hatte vor dünner Luft, steilen Anstiegen und schmerzenden Knie gewarnt. Er hatte schmachvolles Scheitern an die Wand gemalt, doch ich – verzaubert vom Anblick des Tigernestes in Bhutan – ließ mich lieber von persönlichen Eitelkeiten leiten, vom Wunsch, es mir selbst und den Anderen zu zeigen. Das bisschen Arthrose, das gelegentliche Zwicken in der Hüfte halten einen harten Knochen doch nicht auf, schon gar keinen, der sich ordentliche Fitness und extreme Leidensfähigkeit vorgaukelt.

Das Tigernest, das berühmteste Kloster Bhutans, liegt 800 Meter über dem Paro-Tal.

Der Aufstieg zum Tigernest

Jetzt habe ich den Salat. Während meine bessere Hälfte, der eigenen körperlichen Einschränkungen bewusst, sich elegant auf den Rücken des ziemlich kleinen Pferdes geschwungen hat, habe ich Alter, Gewicht und Kondition ignoriert. Die schweißtreibende Arbeit am Stepper, auf dem Laufband und mit Hanteln im wohltemperierten heimischen Fitnessstudio ist halt doch was anderes als der sausteile Aufstieg zu Bhutans größter Sehenswürdigkeit, dem Tigernest – bei gefühlt 35 Grad.

Fußfaule lassen sich auf dem Pferderücken zum Teehaus, auf halbem Weg zum Tigernest, tragen.

800 Meter steil nach oben

Schon nach wenigen Hundert Metern pumpe ich Untrainierte guten Willens wie ein Schlachtross und gebe das Unterfangen auf, mit der Pferdekarawane Schritt zu halten. Mein Gatte entschwindet meinem Blick. Unser Guide, in Turnschuhen, Kniestrümpfen und bhutanischer Nationaltracht, tänzelt wie ein junges Reh davon. Lhagba ist ja auch erst 26, ein Hänfling von Gottes Gnaden und ein regelrechter Dauerläufer in Sachen „Tigernest erklimmen“.
Dreimal pro Monat absolviert er die halbtägige Wanderung zu dem buddistischen Kloster, das sich wie ein Adlerhorst an die senkrecht aufragende Felswand klammert. Wahrscheinlich ist diese Beständigkeit auch schuld an seiner höchst optimistischen Einschätzung: Höchstens zwei Stunden brauche man für den sechs Kilometer langen Aufstieg, bei dem rund 800 Höhenmeter zu bewältigen sind.

Auf dem Weg zum Tigernest geht es steil nach oben.

Wandern auf ausgetretenen Pfaden

Bei meinem Tempo dürfte die Zeitspanne schon am Teehaus auf halbem Weg verstrichen sein. Immerhin habe ich meinen Stolz zur Seite geschoben und mir am Startplatz einen der ziemlich einfachen Wanderstöcke gesichert. Die gibt es dort für 50 Ngultrum (etwa 60 Cent) zu leihen. Eine weise Entscheidung angesichts des ausgetretenen Pfades, wo sich die Schuhsohlen Hunderter ähnlich ambitionierter Wanderer aus aller Welt im hellen Sand abzeichnen.

Der Trekk zum Tigernest gehört zum Pflichtprogramm der meisten Bhutan-Touristen.

In Sari und Flip-Flops

Neben mir schleppt sich eine Horde schwatzsüchtiger Inderinnen in Sari und Flip-Flops nach oben. Hinter mir rauschen Gläubige aus Bhutan in traditioneller Tracht heran: die Herren in kariertem, kunstvoll gefaltetem, knielangem Go; die Damen in bodenlanger, gestreifter Kira. Vor mir wandeln Europäer, deren Wanderstiefel und Funktionsklamotten selbst Everest-expeditionstauglich wären. Sie alle treibt ein Wunsch voran: das Tigernest mit eigenen Augen zu sehen.
Während sich die Pferde zielstrebig ihren Weg über Stock und Stein suchen, mit traumwandlerischer Sicherheit über noch so hohe Stufen stolzieren, stolpere ich keuchend und japsend vorwärts. Hier oben soll das Wasser bei 92 Grad Celsius kochen; ich koche schon bei 15 Grad morgendlicher Kühle.

Stufen und rutschiges Gestein

Was gäbe ich jetzt für einen gepflegten Wanderweg wie im Schwarzwald, für ein asphaltähnliches Band, das mich knie- und hüftschonend in sanft geschwungenen Serpentinen nach oben bringen würde. Stattdessen geht es steil voran, durch Passagen, wo vor wenigen Wochen noch die letzten Monsunbäche rauschten, über kniehohe Stufen und rutschiges Gestein.

Wie ein Adlerhorst klebt das Tigernest-Kloster am Fels. Erbaut wurde es im 17. Jahrhundert.

Das Tigernest als Fata Morgana

Glücklicherweise bin ich nicht die einzige, die wie ein Dampfross keucht und deren Pumpe drohenden Exitus signalisiert. Das schon etwas betagte Ehepaar aus dem indischen Bangalore, das mich mit winzig kleinen, aber herrlich saftigen bhutanischen Äpfeln versorgt, beschließt kurzerhand, dass das Teehaus ja auch ein lohendes Ziel sei.
Natürlich ist dies nicht ernst gemeint. Kaffee, Tee und Crackers zur Stärkung sind höchst willkommen. Noch elektrisierender wirkt der Anblick von der Terrasse aus. Wie eine Fata Morgana thront das Tigernest auf einem Felsvorsprung, ein schneeweißes Traumgebilde mit goldenen Dächern; eine Verheißung göttlichen Wirkens, die keinen Gedanken an Aufgeben aufkommen lässt.

Ort der Meditation: die Einsiedelei am Fuß der Treppen zum Tigernest.

Ein Guru als Klosterstifter

Guru Rinpoche, dem das letzte Königreich im Himalaya diesen wundersamen Ort oberhalb des 2300 Meter hoch gelegenen Paro-Tales verdankt, musste sich wegen mangelnder Fitness oder Kondition keine Gedanken machen. Der heilige Mann, in Bhutan kaum weniger verehrt wie der große Buddha höchstpersönlich, soll der Legende zufolge auf dem Rücken einer Tigerdame von Tibet aus nach Paro geflogen sein. Seine Aufgabe: die Menschen im Westen Bhutans zu bekehren. Geraume Zeit meditierte der Religionsbringer in einer der Höhlen des Tigernestes, um das Tal vom Fluch der zahlreichen Berg-, Wald- und Wassergeister zu reinigen. Zum Dank errichteten die Menschen einen verwinkelten Felsentempel mit mal grimmig, mal sanftmütig dreinschauenden Gottheiten.

Vom Teehaus gibt es einen der schönsten Ausblicke auf das Tigernest.

An den Fels genagelt

Eine super Geschichte: Doch wie zum Teufel haben die Menschen im 17. Jahrhundert das Kloster in dieser Höhe an den Fels genagelt? Ohne ordentliche Straße, um das Baumaterial nach oben zu schaffen? Ohne Kran oder sonstiges Hilfsgerät der Gegenwart? Als das Tigernest vor einigen Jahren wegen einer umgefallenen Butterlampe teilweise abbrannte, dauerte es Jahre, diese wunderbare Landmarke wieder aufzubauen. Pferde schleppten das Baumaterial nach oben, den Rest erledigten – wie in grauer Vorzeit -Träger.

Bhutans heiliger Berg

Eine Lastenseilbahn hätte die Arbeit erleichtert, doch solch gotteslästerlicher Schnickschnack kommt dem Volk Bhutans nicht in den Sinn. Anders als in Nepal, wo sich Jahr für Jahr zahlreiche Seilschaften einen Wettlauf zum Everest, Annapurna und all den anderen Himalayagiganten liefern, sind den Nachbarn im Osten die Berge heilig. Selbst das Bergsteigen ist untersagt. Bis heute gibt es in dem kleinen Königreich zwanzig unbestiegene Gipfel über 7000 Meter, darunter der 7570 Meter hohe Gangkar Puensum.

Gebetsbänder spannen sich selbst über unzugängliche Stellen.

Von Nebelschleiern umgarnt

Schritt für Schritt schleppe ich mich daher weiter, im nie versiegenden Strom der Menschen. Ich kämpfe mit der dünnen Luft, dem holprigen Weg und mit mir. Warum nur begnüge ich mich nicht mit all den imposanten Klosterburgen im Tal, den goldtrunkenen Tempeln, den bombastischen Buddhastatuen? Warum muss es dieses Adlernest sein, dass sich so aufreizend von morgendlichen Nebelschleiern umgarnen lässt. Gedanken schießen mir durch den Kopf, über mein ständiges Gehetztsein, über das ewige Streben nach mehr, über die Leere im Leben so vieler – trotz des Wohlstandes in der angeblich zivilisierten Welt.

Das Tigernest als Meditation

Der schweißtreibende Gipfelsturm zum Tigernest – er hat fast etwas Meditatives an sich. Ich erblicke den Glanz in den lebendigen Augen der alten Frau, deren zerfurchtes Gesicht von einem harten Leben erzählt. Ich sehe die tiefe Frömmigkeit des jungen Mönches, der mit wippendem Oberkörper Mantras murmelt. Ich bewundere die Gebetsmühlen, groß wie Litfaßsäulen, und Hunderte Miniaturstupas unter Felsvorsprüngen, in denen Angehörige ein wenig Asche ihrer Verstorbenen deponiert haben.

Die Miniaturstupas enthalten Asche von Verstorbenen und werden unter Felsvorsprüngen deponiert.

Buddhismus in Bhutan

Bhutans Erde hat die Lehren Buddhas wie ein Schwamm aufgesogen. Wie ein Netz spannen sich Hunderte Kilometer Gebetsfahnen in rot, grün, gelb, blau und weiß über das Land. Sie queren halsbrecherische Haarnadelkurven und kreuzen aberwitzig tiefe Schluchten. An noch so unzugänglichen Stellen recken Stupas ihre elegante Gestalt in den Himmel; jeder noch so unerreichbare Bergrücken wird von einem Kloster gekrönt. Auf den Häusern, die laut königlichem Befehl der traditionellen Bauweise entsprechen müssen, wimmelt es nur so von Gestalten und Getier aus der buddhistischen Glaubenswelt. Lotusblumen schlängeln sich die Fenster empor. Tiger und Drachen springen über Fassaden. Endlosknoten prangen über den Türen.

Die Häuser Bhutans – hier in der Hauptstadt Thimphu- müssen in traditioneller Bauweise errichtet werden.

Manneszier als Glücksbringer

Selbst überdimensionierte Penise, Symbol der Fruchtbarkeit, haben die Maler mit kräftigem Pinselstrich und ausdrucksstarken Farben auf die Hauswände gezaubert, inklusive herauszüngelnder Spermien und sonstigem Zubehör. Prüde Naturen schauen angesichts der demonstrativ zur Schau gestellten Manneszier lieber zur Seite. Am Berührendsten aber ist das Mikado-Spiel aus weißen Fahnenstangen, die in Reisfeldern und Hainen stehen: als Memento mori für die Verstorbenen, als Mahnmal der eigenen Vergänglichkeit im ewigen Kreislauf des Lebens.

Ganz schön schlüpfrig . die Bemalung vieler Häuser in Bhutan.

Bhutan: ein glückliches Land?

Ob Bhutans Menschen glücklich sind? Immerhin leistet sich der Winzling zwischen China und Indien ein eigenes Glücksministerium. Das Bruttonationalglück wurde zur Maxime allen Strebens erhoben. Womöglich war es nur ein schlauer Schachzug des damaligen Königs Jigme Singye Wangchuk. Der brachte in den 80er Jahren den Begriff des Bruttoinlandsglücks auf. Die Welt, für die „Mehr Wohlstand, mehr Zufriedenheit“ eine einfache Gleichung darstellt, hat ihn dafür belächelt, doch der kleine Himalayastaat hält eisern am Glücksprinzip fest. Umweltschutz, Bewahrung der traditionellen Kultur und gutes Regieren sind in dem kleinen Himalayastaat deshalb ebenso wichtig wie ein verträgliches Wirtschaftswachstum.

Tourismus als Devisenbringer

Das erklärt auch, weshalb Bhutan keinen Wert auf geizige Backpacker-Horden legt. Das Zwangsgeld von 250 US-Dollar pro Tourist und Tag stellt sicher, dass das Land mit seinen 700 000 Einwohner nicht wie Nepal von Billigheimern mit Geiz-ist-geil-Mentalität gestürmt wird. Neben dem Export von Wasserkraft an den großen Nachbarn Indien ist der Tourismus die zweitwichtigste Einnahmequelle des Königreiches. Dessen junger Herrscher, dessen Bildnis von Hausfassaden lächelt, geht mit gutem Beispiel voran. Wenn der smarte Oxford-Absolvent mitsamt seiner zauberhaften Gemahlin die Untertanen in einem entlegenen Tal besucht, rauscht er nicht etwa per Hubschrauber an. Er meistert die Pässe zu Fuß – wenn es sein muss in strömendem Regen und gelbem Friesennerz.

Märchenhaftes Shangri-la

Noch in den 60er Jahren war das Land des Donnerdrachens ein märchenhaftes Shangri-la, ein abgeschottetes Feenreich zwischen den eisigen Giganten des Himalaya und der fruchtbaren indischen Dooar-Ebene. In den 50er Jahren gab es lediglich die Trampelpfade der Yak-Hirten. Das erste Privatauto für die 1962 gebaute Straße legte sich der König höchstpersönlich zu- ein Gebrauchtfahrzeug aus Indien. In den 80er Jahren landete die erste Maschine mit 18 Passagieren auf dem Flughafen in Paro;  der hat wegen seines abenteuerlichen Anflugs in Pilotenkreisen einen Ruf wie Donnerhall.

Druk Air ist die offizielle Airline des Himalayastaates. Eine Strecke nach Bhutan muss immer mit dem Flugzeug zurückgelegt werden.

Thimphu – ein Freiluftmuseum

Die einzige Verkehrsampel des Landes an einer Kreuzung in der jungen Hauptstadt Thimphu, die mit ihren im traditionellen Stil errichteten Häusern wie ein Freiluftmuseum wirkt, wurde nach ein paar Wochen wieder abmontiert: Die Funktion des neumodischen Rotlichts erschloss sich nicht jedem Verkehrsteilnehmer. Seitdem dirigiert ein Verkehrspolizist in feinem Livree mit eleganten Hand- und Armbewegungen den wachsenden Strom aus japanischen und koreanischen Blechkarossen.

Kein mittelalterliches Universum

Es ist nicht so, dass der Reisende in einem mittelalterlichem Universum landet, trotz der feudalen Kulissen, die an Shogun-Filme erinnern. Lhagba, noch mehr unser Fahrer Gimbo, sind zwei ziemlich gewitzte Kerlchen. Abgesehen von der altertümlich anmutenden Volkstracht unterscheiden sie sich kaum von ihren Altersgenossen in Deutschland, England oder sonstwo auf der Welt.

Thimphu ist erst seit einigen Jahrzehnten die Hauptstadt Bhutans und die mit Abstand größte Stadt des Landes.

Bogenschießen als Volkssport

An den seltenen freien Tagen geht es zum Abrocken in eine der Szene-Bars von Thimphu, mit indischem Pop und amerikanischem Rap. Unterm Go blitzen T-Shirts mit dem Konterfei von Ed Sheeran auf, und statt traditioneller Küche mit aberwitzig viel Chilli darf es ruhig mal fetttriefende italienische Pizza sein. Nur in Sachen Sport geht Bhutans Jugend eigene Wege. Bogenschießen heißt der überaus beliebte Volkssport, der in der Hauptstadt Thimphu in Sichtweite einer riesigen Buddhastatue praktiziert wird. Weil die Zielscheiben in sagenhaften 140 Meter Entfernung aufgestellt werden, wartet das kleine Land noch auf seinen ersten Medaillengewinner bei Olympischen Spielen.

Abschied vom Tigernest: Auch der Rückweg ins Tal von Paro geht in die Beine.

Euphorie am Taktshang?

Am Ende habe ich es geschafft, den Aufstieg zum Taktshang. Erschöpft, aber überglücklich wandle ich mit Lhagba durch die weiß gekalkten Höhlen des Tempels, betrachte die mannshohen Götterstatuen mit ihren wütenden Gesichtern. Auf Außenstehende mögen diese furchterregenden Gestalten wie Botschafter der Unterwelt wirken; für gläubige Buddhisten sind die goldenen Idole göttliche Abgesandte im Kampf gegen das Böse. Der intensive Duft von Räucherstäbchen raubt einem den Atem, und die fantasievollen Spenden lassen eine durchaus bodenständige Haltung der Adressaten im Tigernest vermuten. Die Bodhisattvas mit den elf Köpfen und 1000 Armen, die Dharmapalas und Shinjes, der Herr des Todes, dürfen sich nicht nur über 100-Rupien-Scheine freuen, sondern auch über Nüsse, Wasser und Schokoriegel. Den Erleuchteten soll es in ihrem Reich an nichts fehlen. Ich muss mich mit den Bildern im Kopf begnügen, denn Fotografieren ist in Tigernest strengstens verboten.

Das Teehaus ist die einzige Anlaufstelle am Weg zum Tigernest.

800 Stufen als letzte Prüfung

Dass der Abstieg kein Fest für die Beinmuskeln wird, liegt an den 800 Stufen, die die Erbauer des Tigernests als eine Art letzte Prüfung für die Gläubigen eingebaut haben. Mein Plan, 50 Stufen in einem Rutsch zu schaffen, ist schon nach kurzer Zeit Makulatur. Ich gehe buchstäblich am Stock. Alle paar Meter brauche ich eine Pause, mitleidig beäugt von jenen Zeitgenossen, die die Kletterpartie nach oben noch vor sich haben.
Lhagba, unsere bhutanische Bergziege, übt sich in Geduld und gönnt seinen nach Luft ringenden, nach Schweiß riechenden Schäfchen die nötigen Erholungspausen. Die Euphorie stellt sich viel später ein, wenn die Glöckchen der unzähligen Gebetsmühlen erklingen, wenn Paro mit seinem imposanten Dzong näher rückt und sich das Tigernest, dieser Gruß aus einer anderen Welt und einer anderen Zeit, am späten Nachmittag in geheimnisvolle Wolken hüllt. Bhutans größte Sehenswürdigkeit zeigt sich nur jenem, der zum Leiden bereit ist. Doch der Taktshang ist alle Mühen wert.

Groß wie Litfaßsäulen sind die Gebetsmühlen, die sich an den Bächen drehen.

 

Was du über den Trekk zum Tigernest wissen musst....
Das Tigernest-Kloster, auch bekannt als Paro Taktshang, steht bei jedem Besucher in Bhutan ganz oben auf der To-Do-Liste, auch bei jenen, die mit Wanderungen sonst nicht viel im Sinn haben. Hier die wichtigsten Informationen für einen Trekk zum Tigernest.

Die Lage: Das Tigernest, 1692 über der Höhle von Guru Rinpoche errichtet, liegt etwa 18 Kilometer nördlich von Paro. Da Bhutan nur mittels organisierter Reisen besucht werden kann, ist der Transport zum Ausgangspunkt eingeschlossen. Es empfiehlt sich, früh am Morgen zu starten. Nachmittags sind zwar weniger Menschen auf dem Wanderweg unterwegs. Allerdings wird es dann auch sehr heiß. Ein Großteil des Weges liegt in der Sonne.

Der Trekk: In der Regel braucht man zwischen fünf und sechs Stunden für die gesamte Tour – die ausgiebige Besichtigung der vielen Klosterräume inbegriffen. Der schwierigste und kräftezehrendste Abschnitt ist das letzte Stück. Es geht Hunderte von Stufen nach unten; anschließend geht es wieder Hunderte von Stufen nach oben.

Die Anforderungen: Nicht täuschen lassen von der scheinbar lässig zu bewältigenden Wanderstrecke von zwölf Kilometern. Das Tigernest liegt 800 Meter über dem Paro-Tal auf 3120 Metern. Da ist die Luft dünn, nicht nur für Flachlandtiroler. Der ziemlich ausgewaschene Pfad erfordert Trittsicherheit. Gutes Schuhwerk ist Pflicht. Zum Erholen gibt es einige flachere Passagen, aber oft geht es steil nach oben. Bis zum Teehaus auf halber Strecke schaffen es die meisten Wanderer. Dort gibt es heißen Tee, Kaffee und Cracker zur Stärkung. Das Teehaus ist auch Endstation der Pferdekarawane. Wer den ersten Abschnitt auf dem Rücken eines Pferde bewältigen möchte, zahlt 700 Ngultrum – umgerechnet etwa acht Euro. Zudem kann man sich am Ausgangspunkt einfache Wanderstöcke leihen.

Die beste Jahreszeit: Oktober bis Dezember sind die beste Jahreszeit, um das Tigernest zu besuchen. Die morgendlichen Nebel lösen sich meistens schnell auf, danach klettert das Thermometer locker über die 25- Grad-Marke. Abends wird es allerdings ziemlich kalt. Da die meisten Hotels der Drei-Sterne-Kategorie nicht über Heizungen verfügen, gehören dicke Pullover und Strickjacken in den Koffer.

Der Besuch des Tigernestes: Noch vor wenigen Jahren blieb Nicht-Buddhisten der Besuch des Tigernestes verwehrt. Das hat sich mittlerweile geändert. Rucksäcke, Fotoapparate, Handys und Kamera müssen jedoch am Eingang abgegeben werden. Fotografieren innerhalb der Tempel ist nicht erlaubt. Schlaue Zeitgenossen nehmen warme Socken mit. Wie überall in buddhistischen Tempeln müssen die Schuhe ausgezogen werden – und der felsige Boden ist eiskalt.

Der schönste View Point: Der Blick von der Aussichtsplattform nahe der Treppen ist überwältigend und der beste Spot für Hobby- und Profifotografen. Das Tigernest am gegenüberliegenden Felsen hängt gleichsam über dem Abgrund. Gegen Mittag hat man das beste Licht zum Fotografieren.

 

Unterstützt wurde ich bei dieser Reise vom Veranstalter Lotus Travel.  Ich bewahre mit trotzdem meine journalistische Unabhängigkeit und schreibe das, was ich erlebt habe. Hat dir mein Artikel gefallen? Dann teile ihn doch auf deinen sozialen Netzwerken. Warst du vielleicht auch schon mal am Tigernest? Wenn ja, dann erzähle mir doch davon. Ich bin neugierig, ob andere ähnliche Erfahrungen gemacht haben.

 

 

Roswitha:
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